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Durch das Eckerloch zum Brocken

Wanderwege

Wandern im Nationalpark Harz

Durch das Eckerloch zum Brocken
Länge: 10 km (Hin- und Rückweg)
Dauer: 4 - 5 h

Der Weg von Schierke durch das Eckerloch zum Brocken ist einer der traditionsreichsten und beliebtesten Wanderwege des Harzes. Insgesamt überwinden Sie bei dieser Wanderung auf teilweise steilen und stein- und wurzelreichen Wegen einen Anstieg von ca. 500 Höhenmetern. Festes Schuhwerk und gute Kondition sind erforderlich. Unsere Wanderung beginnt am Nationalparkhaus Schierke am westlichen Ortsausgang direkt an der Brockenstraße.

Versäumen Sie vor Ihrer Wanderung nicht, sich hier in der Ausstellung oder von den Nationalpark-Rangern über die Wege zum und das Wetter auf dem Brocken informieren zu lassen. Nachdem wir zunächst ein kurzes Stück auf der Brockenstraße gewandert sind, biegen wir nach dem Wasserwerk und der Überquerung des Schwarzen Schluftwassers rechts ab und folgen der Ausschilderung „Brocken über Eckerloch“. Im Tal des Schwarzen Schluftwassers („Schluft“ von Schlucht) wird der Weg nun steiler und steiniger. Der Bach entspringt in einem Quellmoor am Südhang des Brockens. Birken, Schwarzerlen und Weiden begleiten den Bachlauf und heben das Tälchen von den dunklen Fichtenwäldern der Umgebung ab.

Bis zur Überquerung der Brockenbahn wandern wir durch Wälder, die einst vom Menschen angepflanzt und bis in die jüngere Vergangenheit genutzt wurden. Schon seit über 2000 Jahren wurden Bäume gefällt, um Bergbau und Hütten mit Holz und Holzkohle zu versorgen. Naturwälder konnten den steigenden Holzbedarf nicht auf Dauer befriedigen. Sie mussten daher Forsten weichen, die fast ausschließlich aus schnellwachsenden Fichten bestanden. Seit der Ausweisung des Nationalparks entstehen aus diesen Wirtschaftswäldern nun wieder naturnahe Bergmischwälder. Laubbäume, wie Buche in den tieferen und Bergahorn oder Eberesche in den höheren Lagen, erobern ihre angestammten Plätze zurück. In manchen Bereichen beschleunigt der Borkenkäfer die Umwandlung vom ehemaligen Fichtenforst hin zu neuer Waldwildnis. Tote Bäume sind Zeichen des Wandels.

Totholz ist wichtige Lebensgrundlage für viele Lebewesen als Nahrung, Versteck oder Kinderstube. Der Wald stirbt nicht. Im Gegenteil – er wird artenreicher und robuster als zuvor sein (weitere Informationen unter www.waldwandel-harz.de).Nach der Überquerung der Brockenbahntrasse ist es nicht mehr weit bis zur Schutzhütte am Eckerloch. Vor dem steilen Aufstieg über den Eckerlochstieg empfiehlt es sich, hier eine Verschnaufpause einzulegen. Über z.T. große Steine führt der Weg nun durcheinen naturgewachsenen Fichten-Bergwald.

Vom Menschen völlig unbeeinflusste Urwälder gibt es in Mitteleuropa nicht mehr. Es existieren aber wenige Reste noch sehr naturnaher Wälder, zu denen der 1000 ha große Wald an den oberen Hängen des Brockens gehört. Das raue Klima, die geringe Wuchsleistung der Bäume und die schwere Zugänglichkeit verschonten diesen Wald weitgehend von Axt und Säge. Verwunschen wirkt dieser Wald, in dem Fichten aller Altersstufen zwischen moos- und flechtenbewachsenen Felsen ihren Platz gefunden haben. Farne und Gräser bestimmen das Bild der Bodenflora. Nachdem wir die Brockenstraße erreicht haben, auf die wir linkseinbiegen, wird der Wald lichter, bis sich nur noch wenige bizarre Baumgestalten gegen den immer stärker werdenden Wind stemmen.

Bei ca. 1.100 m ü. NHN erreichen wir die Waldgrenze am Brocken. Sie ist als nördlichste natürliche Waldgrenze in Zentraleuropa besonders wertvoll für den Naturschutz. Als windreichster Berg Deutschlands zeichnet sich der Brocken durch ein besonders raues Klima aus. Die mittlere Niederschlagsmenge liegt bei rund1.800 mm/Jahr und die Jahresmitteltemperatur beträgt ca. 4 °C. Aufgrund dieses außergewöhnlichen Klimas hat der Brocken als einzige Erhebung der deutschen Mittelgebirge eine waldfreie Kuppe. Eine zwergstrauch- und grasreiche Bergheide ist hier beheimatet. Oben angekommen empfehlen wir den Besuch des Nationalpark-Besucherzentrums Brockenhaus, das täglich geöffnet hat. Mit seinen zahlreichen Präsentationen gibt es Auskunft über den Nationalpark Harz, Flora, Fauna und Geologie, aber auch über die wechselhafte Geschichte des Berges. Weitere Informationen zur Brockenkuppe können Sie außerdem im Faltblatt „Der Brocken im Nationalpark Harz“ nachlesen.

Der Rückweg erfolgt auf derselben Strecke. Alternativ zum Eckerlochstieg ist auch der ca. zwei Kilometer längere aber einfachere Abstieg über die Brockenstraße bis zum Mönchsstein und von da aus über „Alte Bobbahn“ und „Neuen Weg“ zurück nach Schierke möglich.
möglich.

Kontakt: Nationalparkhaus Schierke
Tel. 03 94 55 / 4 77, www.nationalpark-harz.de
Brockenhaus, Tel. 03 94 55 / 5 00 05,
www.brockenhaus-harz.de
Tourist-Information Schierke am Brocken
Tel. 03 94 55 / 86 80, www.schierke-am-brocken.de

 

Foto: R. Faure

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