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Datum: 04.08.2023

Der "Kabelgraben" am Brocken wird zum "Benno-Schmidt-Weg"

Zur Ehrung von Brocken-Benno erfolgte die Umbenennung des Weges am 4. August im Rahmen einer offiziellen Feierstunde von Nationalparkverwaltung und Harzklub

Für Benno Schmidt, der im vergangenen Dezember im Alter von 90 Jahren verstarb, war der Brocken, der höchste Gipfel im Harz, im wahrsten Sinne ein Hausberg: Unermüdlich bestieg er Tag um Tag, bei jedem Wetter, „seinen Berg", und war mit mehr als 9.000 Brockenbesteigungen Rekordhalter. Dies brachte ihm bundesweit Respekt und Bekanntheit als „Brocken-Benno" ein. Nicht nur im Einsatz als langjähriger Nationalpark-Waldführer erläuterte er zahlreichen Menschen fachkundig die Entwicklungen im Schutzgebiet. Um ihn zu ehren, die Besucher*innen des Brockens an ihn zu erinnern und sein Andenken für die Nachwelt zu bewahren, wurde am 4. August 2023 der bisherige Weg „Kabelgraben" am Brocken im Rahmen einer offiziellen Feierstunde von Nationalparkverwaltung und Harzklub in „Benno-Schmidt-Weg" umbenannt und entsprechend beschildert.

Für das langjährige und engagierte Harzklub-Mitglied Benno Schmidt war die Natur seiner Heimat und auch der Harzer Nationalpark, der diese in ihrer Einzigartigkeit entwickelt und bewahrt, immer eine Herzensangelegenheit. Er war ein engagierter Mitstreiter für den Naturschutz und ein leidenschaftlicher Vertreter der Nationalparkidee. Für sein ehrenamtliches Engagement für den Harz wurde er unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.

Unterwegs zum Gipfel hat er vielen Wanderern erklärt, warum sich der Wald in der Kernzone des Nationalparks so entwickelt, wie er das nun mal tut, und hat den Menschen diese Entwicklung fachkundig erläutert. Benno Schmidt war bereits seit 1999 Nationalpark-Waldführer und hat jährlich die Waldführer-Plakette erhalten. Dies bedeutet, er hat in jedem Jahr an sechs oder mehr Fortbildungsveranstaltungen des Nationalparks für Freiwillige teilgenommen. Nur 2021 konnte er krankheitsbedingt die Veranstaltungen nicht besuchen, nahm sein Engagement aber schon im Jahr 2022 wieder auf und belegte so viele Fortbildungen, dass er sich seine Waldführer-Auszeichnung für 2023 schon erarbeitet hatte. Leider konnte er diese nicht mehr entgegennehmen.

Der Aufstieg über den früheren Kabelgraben ist einer der Wege zum Brocken, den Brocken-Benno laut früheren Wandergefährten gerne und oft gegangen ist, vor allem zuletzt. Daher fiel die Wahl auf dieses Wegestück. Der neubenannte „Benno-Schmidt-Weg" soll an diesen besonderen Menschen und sein Wirken rund um den Brocken erinnern.

Hintergrund

Der rund 700m lange frühere Kabelgraben ist eine Abkürzung der Brockenstraße auf dem Weg vom Wernigeröder Ortsteil Schierke hinauf zum Brockengipfel und ein stark frequentierter Wanderweg.

Er wurde 2019 nach massiven Schäden durch den Starkregen 2017, Schneeschmelze und weitere Starkregenfälle grundhaft saniert. Dabei wurden natürliche Gegebenheiten wie anliegende Granitbrocken in eine sehr naturnahe Gestaltung einbezogen. Der kurze Wegabschnitt führt durch die Kernzone des Nationalparks Harz und erlaubt die hautnahe Beobachtung der Waldentwicklung der natürlichen Bergfichtenwaldzone um den Brocken.

Die natürlichen Bergfichtenwälder in den Hochlagen des Harzes mit dem „Brockenurwald", einem der letzten Reste eines nahezu natürlichen Fichtenwaldes in Zentral-Nordwesteuropa sind etwas ganz besonderes, denn der Harz ist das einzige natürliche Fichtenwaldgebiet Norddeutschlands.

Ein kleines Stück nördlich des neuen Benno-Schmidt-Weges liegt der Urwaldstieg, ein Naturerlebnispfad des Nationalparks Harz, der genau diesen besonderen Lebensraum der natürlichen Bergfichtenwälder und deren Entwicklung und Erforschung erläutert.

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