Datum: 13.06.2018
Wie viele Luchse gibt es im Harz?
Auswertung von Fotofallenbildern aus dem nordöstlichen Teil des Mittelgebirges liegt vor
Im Winter 2014/2015 fand erstmals im Harz eine systematische Fotofallen-Untersuchung statt, um der Zahl der Luchse in diesem Mittelgebirge auf die Spur zu kommen. Nach vergleichbaren Studien im westlichen und mittleren Teil des Gebirges nahm die Nationalparkverwaltung nun auch den Nordosten des Harzes zwischen Wernigerode und Mansfeld unter die Lupe. Auf einer Fläche von 780 Quadratkilometern standen zwischen August und Dezember 2017 an 60 Standorten 120 Kameras und nahmen automatisch insgesamt 8.131 Fotos vorbeilaufender Tiere auf. Dabei entstanden auch 455 Bilder von Luchsen, deren Auswertung nun abgeschlossen werden konnte.
Anhand der typischen Fleckenzeichnung war es möglich, die Tiere voneinander zu unterscheiden. Demnach passierten 23 ausgewachsene (selbständige) Luchsindividuen die Kamerastandorte, darunter auch sechs Luchsweibchen mit zusammen 13 Jungtieren.
Demnach leben im untersuchten Gebiet des Harzes pro 100 Quadratkilometer Fläche 2,9 selbständige Luchse. Zählt man auch den Nachwuchs mit, sind es auf derselben Fläche sogar 4,6 Tiere. Dabei handelt es sich um den höchsten Dichtewert, der in den drei Harzer Untersuchungsgebieten bislang ermittelt werden konnte.
Die Nationalparkverwaltung Harz schätzt anhand der nun vorliegenden Daten, dass etwa 55 selbständige und 35 Jungluchse, insgesamt also 90 Luchse, in dem 2.200 Quadratkilometer großen Mittelgebirge leben.
Mit 756 Aufnahmen ist übrigens auch die Zahl der im Nordostharz entstandenen Wildkatzenfotos deutlich höher als bei den vorherigen Untersuchungen.