Willkommen auf dem Wildnispfad Altenau
Der Wildnispfad Altenau führt Sie auf rund 800 Metern Länge durch die wieder entstehende Wildnis im Nationalpark Harz. Er ist nicht barrierefrei und auch mit einem Kinderwagen schlecht befahrbar.
Bei seiner Eröffnung 2006 führte der Pfad noch durch dichten Mischwald. Klimawandel und Borkenkäfer haben auf dieser Fläche in den letzten Jahren jedoch einen massiven Umbruch eingeläutet. Durch den Borkenkäfer abgestorbene Fichten mussten entfernt werden, um die Besucherinnen und Besucher des Pfades nicht zu gefährden. Freiflächen sind entstanden, großflächig hat sich die Brombeere ausgebreitet. Doch bereits nach kurzer Zeit kann man erkennen, wie rasch hier neue Wildnis entsteht.
Durchwandern Sie auf unserem Wildnispfad die verschiedenen Waldlebensräume des Nationalparks und beobachten Sie, wie die Natur ihr angestammtes Terrain zurückerobert und die Laubwälder zurückkehren.
Natürliche Waldzonen der Harzer Bergwildnis
Wandert man von den tieferen Lagen des Nationalparks hinauf zum Brocken, kann man erleben, wie sich das Bild des Waldes mit zunehmender Höhe stetig wandelt. Lange geben Buchenwälder den Ton an. In den tiefsten Lagen des Nationalparks sind sie noch durchmischt mit Eichen.
Weiter aufwärts übernimmt die Buche dann die Alleinherrschaft. Nur selten überlässt sie auch anderen Bäumen einmal das Feld. Solche Ausnahmen sind die Schluchtwälder an schroffen Hängen kühl-feuchter Täler, Erlenwälder entlang wilder Bäche und vereinzelte Kiefern an skurrilen Felsen.Erst ab 700 Meter Höhe bekommt auch die Fichte eine natürliche Chance. Im Buchen-Fichten-Mischwald übertrumpft sie die Buche mit jedem Höhenmeter ein wenig mehr. Ab 800 Meter hat sich die Harzer Fichte dann schließlich vollends durchgesetzt. Im urwüchsigen Fichten-Bergwald trotzt sie heftigen Winden und rauem Klima. Wenn auch ihr Kälte, Sturm und Schneelast zu viel werden, ist die natürliche Waldgrenze des Brockens erreicht.
Zwergstrauchheide auf der Brockenkuppe
Den wilden Stürmen auf der Gipfelkuppe des Brockens hält kein Baum stand. Die Brockenkuppe ist von Natur aus unbewaldet. Oberhalb der nördlichsten natürliche Waldgrenze in Zentraleuropa trotzen niedrige Kräuter, Gräser und Zwergsträucher des hohen Nordens, durchsetzt mit wenigen krüppelwüchsigen Fichten, den rauen Extremen des Brockens.
Wälder im Wandel zur Wildnis
Vor der intensiven wirtschaftlichen Nutzung durch uns Menschen prägten tiefe Urwälder den Harz. Im Nationalpark Harz darf die Natur sich nun wieder frei entwickeln und die Rückkehr der Harzer Bergwildnis hat bereits begonnen. Die absterbenden Fichten der ehemaligen menschengeprägten Wirtschaftswälder läuten also nicht das Ende des Waldes, sondern den Beginn der neuen Waldwildnis ein! Das Totholz bleibt im Nationalparkgebiet soweit wie möglich im Wald und bietet so zahlreichen Bewohnern Nahrung und Unterschlupf. Wer genau hinschaut, kann zwischen toten Stämmen überall neues Leben entdecken.