Wildnispfad Altenau – Station Bergfichtenwälder

Bergfichtenwälder

Ab 800 Meter ü. NHN übernimmt die Fichte im Harz die Regie. Die natürlichen Bergfichtenwälder der höheren Lagen bilden in ihren ursprünglichsten Bereichen eine sagenhafte Bergwildnis. Ein besonderes Juwel ist der sogenannte „Brockenurwald“ als einer der letzten Reste eines nahezu natürlichen Fichtenwaldes im westlichen Mitteleuropa. Auch nicht weit entfernt vom Wildnispfad Altenau kann man im Bereich des Bruchbergs seit langem wenig vom Menschen beeinflusste Fichtenwald-Bereiche erleben, z.B. bei einer Wanderung entlang des Clausthaler Flutgrabens östlich der Wolfswarte.
In Deutschland scheint der Fichtenwald aufgrund der vielen Fichtenforste weit verbreitet zu sein. Doch natürliche Fichtenwälder sind außerhalb des Hochgebirges ein seltener Lebensraum und deshalb besonders schützenswert. Die Hochlagen des Harzes sind das einzige natürliche Fichtenwaldgebiet Norddeutschlands und damit ein wichtiges ökologisches Bindeglied zwischen den Alpen und den borealen Fichtenwäldern der nordischen Tundra und skandinavischen Gebirge.
Zahlreiche Spezialisten aus dem Tier- und Pflanzenreich und der Gruppe der Pilze und Flechten sind auf natürliche Vorkommen dieses Lebensraumes beschränkt. Hier, im nebelfeuchten Klima, gedeihen kälteunempfindliche Moose, Flechten, Farne und Bärlappe. Viele seltene Tierarten sind hier zu Hause. Auch die kleinste in Mitteleuropa heimische Eule, der etwa starengroße Sperlingskauz, fühlt sich hier wohl und nistet in den Höhlen alter Fichten.


Grafik mit Sperlingskauz, Bartflechten und Löwengelbem Raukopf Wildnispfad Altenau - Fichtenwald (Grafik: Riccarda Leporin / www.riccarda-leporin.com)

Waldgrenze – natürlich im Harz
Der Harz ist das einzige deutsche Mittelgebirge, in dem der Wald eine natürliche, klimatisch bedingte Waldgrenze hat. Bayerischer Wald, Schwarzwald oder Erzgebirge sind zwar höher, aber natürlicherweise bis in die höchsten Lagen bewaldet. Diese Waldgrenze ist daher eine besondere Kostbarkeit der Harzer Natur. Im Bereich der Waldgrenze bleiben die Fichten kleinwüchsig, obwohl sie häufig älter als 200 Jahre sind. Auf der Brockenkuppe oberhalb der Waldgrenze überleben nur noch einzelne Fichten und Zwergsträucher.




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