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Verhaltensregeln im Nationalpark Harz

Der Verhaltens-Knigge für den Besuch im Nationalparkgebiet

Der Nationalpark Harz ist ein international anerkanntes Schutzgebiet höchster Schutzklasse. Mehr als 10.000 Arten von Tieren, Pflanzen und Pilzen finden hier ein geschütztes Zuhause - darunter viele seltene oder vom Aussterben bedrohte Arten.

Bei mehreren Millionen Besucher*innen pro Jahr braucht es daher Spielregeln, die diesen Arten und ihren Lebensräumen ausreichenden Schutz gewähren und gleichzeit dafür sorgen, dass Sie als Nationalpark-Gast die sagenumwobene Bergwildnis auch in Zukunft ungestört genießen können. Indem Sie sich an die Nationalpark-Regeln halten, helfen Sie, diesen einzigartigen Ort für alle zu bewahren.

Regeln abhängig von der Waldbrandgefahrenstufe

Bei zunehmender Trockenheit von Böden und Vegetation steigt auch die Waldbrandgefahr rapide an, gerade in den Frühlings- und Sommermonaten. Kommt dazu der sprichwörtliche – leider nahezu immer menschengemachte – Funke, dann brennt schnell der Wald. Am Extrem-Wetter lässt sich leider momentan kaum etwas ändern, doch das Risiko des menschengemachten Funkens lässt sich erheblich verringern. Jeder und Jede ist daher in der Verantwortung, sich an die je nach Gefahrenlage geltenden Regeln halten, um aktiv Waldbrände zu vermeiden.

Allgemeine Verhaltensregeln

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir grobe Verstöße gegen das Nationalparkgesetz als Ordnungswidrigkeiten ahnden müssen.

Von einem Baum bricht ein Ast, darunter ein Mensch. Ein Ausrufezeichen warnt vor dieser Gefahr.

Wichtig für die eigene Sicherheit!

Das Betreten des Waldes geschieht in Deutschland immer auf eigene Gefahr: Achten Sie auf waldtypische Gefahren wie Totholz oder Stolperfallen wie Wurzeln oder Felsen. Meiden Sie den Wald bei Sturm oder starkem Schneefall und auch einige Tage danach! Es besteht dann akute Gefahr für Leib und Leben, da Äste herunterfallen oder bereits geschädigte Bäume entwurzelt werden können. Nehmen Sie deshalb unbedingt auch Hinweise, Wegesperrungen hier auf der Webseite oder direkt im Gelände sowie allgemeine (Wetter-Warnungen zu Ihrer eigenen Sicherheit unbedingt ernst!

Fußspuren auf einem Weg und durchgestrichene Fußspuren abseits eines begehbaren Weges

Wegegebot: Nur ausgeschilderte Wege benutzen!

Im Nationalpark gilt absolutes Wegegebot. Rund 600 Kilometer beschilderte Wanderwege führen durch die sagenhafte Bergwildnis. Bitte schützen auch Sie diese einzigartige Natur und verlassen Sie die Wege nicht.

Eine durchgestrichene Mülltonne

Nehmen Sie Ihren Müll wieder mit nach Hause!

Jedes Jahr müssen im Nationalpark Harz über 1.000 Säcke voller Abfälle eingesammelt werden, die die Wildtiere gefährden. Doch durch achtlos weggeworfene Verpackungen können leicht Tiere sterben! Wenn sie den Müll mit Futter verwechseln und fressen, wenn sie sich darin verheddern und nicht mehr befreien können oder wenn sie mit Plastikmüll so wasserdichte Nester bauen, dass ihre Jungen bei Regen darin ertrinken!

Ein Hund an der Leine

Hunde immer an die Leine!

Hunde sind herzlich willkommen, müssen jedoch stets an der Leine geführt werden. Jagende Hunde gefährden nicht nur Wildtiere, sondern können bei einer Begegnung mit Luchs, Wildschwein und Co. auch selbst in Gefahr geraten. Hundekotbeutel sollen nicht verwendet werden; das „Geschäft“ darf etwas abseits vom Weg liegen bleiben.

 

 

Eine durchgestrichene Hand die eine Blume pflücken möchte

Entnehmen Sie der Natur nichts!

Jedes Tier und jede Pflanze hat ihren Platz in der Nährstoffkette des Schutzgebietes. Dies gilt besonders auch für Beeren und Pilze.

 

Ein durchgestrichenes Lagerfeuer

Kein offenes Feuer - gilt auch für Grills und Kochgeschirr!

Offenes Feuer ist im Nationalpark verboten, da jedes Jahr Brände kostbare Flächen zerstören. Auch bei kaltem Wetter kann sich Feuer schnell ausbreiten. Dazu gehören auch Grill und Outdoor-Kochgeschirr.

 

Eine durchgestrichene Zigarette

Rauchverbot beachten!

Unterlassen Sie bitte auch das Rauchen im Schutzgebiet, um Waldbrände zu verhindern. Entsprechende Verbote und Bußgelder von bis zu 25.000 Euro sind im Landeswaldgesetz Sachsen-Anhalt sowie im Niedersächsischen Wald- und Landschaftsordnungsgesetz geregelt.

 

Kein Feuerwerk!

Im gesamten Nationalpark-Gebiet und dementsprechend auch auf der Brockenkuppe gilt ganzjährig ein Verbot, Feuerwerkskörper zu zünden. Sowohl das Knallen als auch die Licht- und Blendwirkung sind ernst zu nehmende Gefährdungen für die gerade im Winter ohnehin oft am Limit befindliche Tierwelt.

 

Keine Drohnen fliegen lassen!

Ferngesteuerte Fluggeräte wie Drohnen sind im gesamten Gebiet des Nationalparks verboten, um insbesondere seltene Vogelarten vor Störungen zu schützen.

 

Ein durchgestrichenes Zelt

Kein Camping oder Biwak!

Das Campen oder Biwakieren im Nationalpark ist nicht erlaubt. Nutzen Sie die offiziellen Angebote touristischer Anbieter.

Durchgestrichenes Icon eines Menschen mit Padel auf einem Gefährt auf einer Wasserfläche

Gewässerschutz und eigene Sicherheit beachten!

Auch die Gewässer stehen unter besonderem Schutz und dürfen nicht mit Booten, Stand-up-Paddle-Boards oder ähnlichen Geräten befahren werden. Das Betreten der Eisflächen im Winter ist ebenfalls untersagt.

Ein Fahrrad

Radfahren - mit Rücksicht!

Radfahren ist auf den meisten Wanderwegen erlaubt. Nur wenige Wege sind dafür gesperrt, meist weil die Wege wirklich nicht für den Zweiräder geeignet sind. Bitte beachten Sie, dass Wandernde stets Vorrang haben.

Ein Reiter auf einem Pferd

Reiten nur auf ausgewiesenen Reitwegen!

Reiten ist ausschließlich auf entsprechend gekennzeichneten Wegen gestattet, wobei Rücksicht auf Fußgängerinnen und Fußgänger zu nehmen ist.

Ein durchgestrichener Lautsprecher mit angedeuteten Schallwellenschreit

Unnötigen Lärm vermeiden!

Verhalten Sie sich allgemein möglichst ruhig in der Natur. Ihre Chancen, Tiere zu beobachten, können dadurch nur steigen. Vielleicht besuchen Sie ja mal eine der Wildtier-Beobachtungsstationen im Nationalpark?