Einstellungen

Waldbrandgefahrenstufe
feuer

Wildnispfad Altenau

Natur erleben

Der kleine Nationalpark

Im Nationalpark Harz erwarten Sie viele verschiedene Waldbilder. Durch die unterschiedlichen Höhenlagen (350 - 1141 m ü. NHN) bietet er vielen Tier- und Pflanzenarten und damit auch Baumarten Lebensraum. Im Nationalpark finden sich ⅓ aller in Deutschland bekannten Pflanzen. Um diese Artenvielfalt zu schützen und ihr eine Möglichkeit zur freien Entfaltung zu bieten, wurde der Nationalpark Harz gegründet.

Alle Nationalparke haben als gemeinsames Ziel, die Natur sich selbst zu überlassen und damit auch natürliche Prozesse wie z.B. Windwurf zuzulassen.

Sie sind herzlich eingeladen diese Prozesse hier im Nationalpark Harz zu beobachten. Sie können sehen, wie der stark durch Bergbauzeiten geprägte Wald wieder Wildnis wird. All dies geschieht natürlich nicht über Nacht. Die Natur lässt sich Zeit bei ihrer Arbeit. So wird sich erst im Laufe der Jahre auf diesem Pfad echte Wildnis erleben lassen. Also auch in der Zukunft lohnt sich ein Besuch! Sie werden überrascht sein, zu welchen Veränderungen die Natur fähig ist, wenn sie vom Menschen unbeeinflusst agieren kann.

Viel Spaß beim Entdecken!

 

Ein Wildnispfad – Was erwartet Sie?

Am Eingang des Pfades finden Sie eine Übersichtstafel zu unserem kleinen Wildnis-Rundweg. Der Pfad mit nur 800 Meter Länge führt durch alle Waldgesellschaften, die auch im Nationalpark Harz zu finden sind. Hinweistafeln entlang des Weges informieren über diese unterschiedlichen Waldbereiche, die wir Ihnen im Folgenden vorstellen möchten.

Eichen-Buchen-Mischwald 300 - 400 m ü. NHN

Diese Wälder finden Sie in den wärmeren Tieflagen des Nationalparks Harz. Um Bad Harzburg herum, beispielsweise, hatte die Eiche aufgrund der milden Temperaturen und mit menschlicher Hilfe die Chance, sich neben der Buche zu behaupten.

Buchenwald 400 - 700 m ü. NHN

Die Buche ist im mitteleuropäischen Raum von Natur aus die dominierende Baumart. Sie kommt in den Tieflagen des Harzes zusammen mit der Eiche vor. In den mittleren Lagen bildet sie eine eigenständige Waldgesellschaft.

Buchen-Fichten-Mischwald bis 700 m ü. NHN

Dieser Bereich wird noch von der Buche dominiert. Dennoch hat die Fichte aufgrund der zunehmenden Höhe hier schon die Möglichkeit, mit der Buche zu konkurrieren.

Bachauen-Wald

Entlang der Bäche des Nationalparks Harz wachsen oft Bachauen-Wälder. Die hier häufig vorkommenden Baumarten sind Erle, Esche und Aspe, aber auch Bergahorn und andere Edellaubhölzer sind hier zu finden.

Fichten-Buchen-Mischwald bis 800 m ü. NHN

Anschließend an den Buchen-Fichten-Mischwald folgt ein Bereich mit Fichten-Buchen-Mischwald. Hier dominiert die Fichte das Waldbild. Neben der Buche findet man als weiteren Laubbaum auch den Bergahorn in diesen Regionen.

Wurzelteller und Quellbereiche

Die Fichte ist auf feuchten Standorten stark durch Windwurf gefährdet. Das – unter diesen Bedingungen – flach streichende Wurzelsystem vermag große und kopflastige Bäume nicht zu halten. An den imposanten Wurzeltellern ist diese Eigenschaft der Fichte gut zu sehen. Quellbereiche sind ein besonderer Lebensraum, an den sich viele Tier- und Pflanzenarten in eindrucksvoller Weise angepasst haben.

Windwurf und stehendes Totholz

An dieser Station können Sie die natürliche Walddynamik gut erkennen. Nach Windwurf und anschließendem Befall durch Borkenkäfer ist der Wald nicht, wie es auf den ersten Blick erscheint, tot. Die nächste Waldgeneration steht bereits in den Startlöchern. Sobald genügend Licht und Platz vorhanden sind, beginnt das Wachstum. Die abgestorbenen Bäume dienen anderen Lebewesen wie z.B. Pilzen, Insekten und Vögeln als Nahrungsgrundlage und Lebensraum.

Fichtenwald 800 - 1000 m ü. NHN

Der reine Fichtenwald kommt in den höchsten bewaldeten Lagen des Harzes vor. Die Fichte ist an die klimatischen Bedingungen dieser kalten Hochlagen sehr gut angepasst. Als einzige Laubbaumarten finden sich hier nur noch Ebereschen und seltener Birken.

Waldlichtung

Manchmal schaffen die größeren Pflanzenfresser es, eine natürlich entstandene Waldlichtung offen zu halten. Durch das Abgrasen der Pflanzen und wiederholtes Verbeißen der Triebe werden die Pflanzen in ihrem Wachstum beeinträchtigt. Sie bleiben klein oder werden komplett aufgefressen. Die so entstandene Lichtung bietet vielen anderen Wärme und Licht liebenden Tieren und Pflanzen Lebensraum.

Waldrand

Der Waldrand ist der Übergangsbereich von offenen Bereichen zu geschlossenen Baumbeständen. Hier wachsen verschiedene Sträucher, wie z.B. Heckenkirsche, Gemeiner Schneeball, Schwarzdorn und Holunder. Dieser Strauchstreifen bietet vielen Lebewesen Schutz und Deckung sowie den Raum, um Nachwuchs großzuziehen.

 

Ansprechpartner

Klaus-Dieter Schultze
Nationalpark-Revierförsterei Bruchberg
Tel. 0 53 28 / 3 21
schultze@nationalpark-harz.de

 

Anfahrtsbeschreibung

Fahren Sie von Altenau aus auf der B 498 Richtung Dammhaus. Direkt hinter dem Ortsende liegt linker Hand, hinter der großen Wiese, der Parkplatz Rose. Die Beschilderung zum Wildnispfad beginnt am oberen Ende des Parkplatzes. Von dort sind es noch ca. 100 Meter.

 

Impressum

Nationalpark Harz, Lindenallee 35, 38855 Wernigerode

Tel. 0 39 43 / 55 02 - 0, Fax 0 39 43 / 55 02 - 37

poststelle@nationalpark-harz.de


Text: S. Wagner, S. Kankowski, K.-D. Schultze

2010

Waldbrandgefahrenstufe
feuer