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Datum: 20.12.2024

Großzügige Spende wird genutzt, um Jungluchs fit für die Wiederauswilderung im Frühjahr zu machen

Thomas Schneider von „DER LUCHS Genuss Manufaktur" aus Nordhausen unterstützt erneut für das Harzer Luchsprojekt

Mit einer Spende in Höhe von 1.500 Euro unterstützt Thomas Schneider, Inhaber und Destillateurmeister von „DER LUCHS Genuss Manufaktur" aus Nordhausen, erneut das Harzer Luchsprojekt. In diesem Jahr kommt seine Spende allerdings ganz unmittelbar einem einzigen Luchs zugute.

Die Förderung dieses Artenschutzprojektes des Nationalparks Harz ist fast von Anfang an eine Herzensangelegenheit für Schneider, der seine Spirituosenmanufaktur im Jahr 2017 gegründet hat: Schon im darauffolgenden Jahr spendete er erstmals einen Teil der Erlöse dem Luchsprojekt und ist seitdem ein regelmäßiger Förderer. Vom Luchsprojekt ist er selbst seit einem Besuch am Luchsschaugehege an der Rabenklippe bei Bad Harzburg begeistert und so fand er auch den Namen für die Produkte seiner Destillerie. „Dieser Name verpflichtet", sagte Schneider, der mit der Spende seine Verbundenheit zum Nationalpark Harz und zum Naturschutz in seiner Heimat unterstreichen will. „Der Luchs ist dank dieses langfristigen Auswilderungsprojektes seit dem Jahr 2000 im Harz wieder heimisch geworden. Bei der Destillerie Schneider möchten wir mit unserer Produktlinie das Bewusstsein für diese einzigartige Tierart fördern."

Ole Anders und Lilli Middelhoff, die das Luchsprojekt beim Nationalpark Harz betreuen, bedanken sich im Namen der Schutzgebietsverwaltung für die Unterstützung bei der Finanzierung ihrer Arbeit zum Schutz der großen Katzen in der Harzregion.

 

Pflege von verwaisten Jungluchsen

In den vergangenen Jahren hat sich der Umgang mit verwaisten Jungluchsen zu einem nicht ganz unbedeutenden Teil des Luchsmanagements entwickelt. Haben Jungtiere den Kontakt zur Mutter verloren, tauchen sie nicht selten in Ortschaften auf, um sich dort aus Katzennäpfen oder anderen Futterquellen zu ernähren. Nicht zuletzt, um Konflikte mit kleinen Haustieren zu vermeiden, sollten solche Luchse schnellstmöglich aus der Ortschaft wegefangen werden. Sind die eingefangenen Jungluchse grundsätzlich überlebensfähig, findet die professionelle Betreuung und Rehabilitation bis zur Wiederauswilderung in der Wildtier- und Artenschutzstation Sachsenhagen bei Hannover statt. Harzluchse wurden meist wieder in der Nähe des Einfangortes ausgewildert. Auf der europäischen Ebene gibt es aber sogar Überlegungen, solche Tiere vor der Wiederauswilderung zwischen verschiedenen Luchspopulationen zu tauschen. So könnten sie sogar einen wichtigen Beitrag leisten, um der drohenden Inzucht in manchem Luchsvorkommen zu begegnen.

Erst vor wenigen Tagen geriet bei Goslar ein junger Luchs versehentlich in eine Kastenfalle, die eigentlich für Waschbären aufgestellt war. Das Jungtier war augenscheinlich zwar in einer guten körperlichen Verfassung. Von dem zur Aufzucht notwendigen Muttertier fehlte jedoch jede Spur. Aus dem Grund wurde der junge Luchs mit Unterstützung durch den zuständigen Jagdausübungsberechtigten von Lilli Middelhoff in eine Kiste verladen und noch am selben Tag nach Sachsenhagen gebracht, wo er nun tierärztlich untersucht und versorgt wird. Das Ereignis fällt zufällig mit der Spendenübergabe durch die Luchs Genuss Manufaktur zusammen. „Die diesjährige Spende findet daher nun sofort eine sehr schöne und praktische Verwendung, um den Jungluchs in Sachsenhagen fit für die Wiederauswilderung im Frühjahr zu machen und dem Tier eine zweite Chance zu verschaffen", freut sich Thomas Schneider.