Datum: 19.12.2024
Fest installierte Löschwasserleitung entlang der Brockenbahn könnte Brandschutz erheblich verbessern
Der länderübergreifende Arbeitskreis „Brandschutz im Nationalpark Harz" hat wieder in Wernigerode getagt
Der durch die Nationalparkverwaltung koordinierte länderübergreifenden Arbeitskreis „Brandschutz im Nationalpark Harz", an dem neben anderen führende Vertreter der kommunalen Feuerwehren teilnehmen, hat sich wieder zu seinem regelmäßigen Austausch in Wernigerode getroffen. Auch die Harzer Schmalspurbahnen (HSB) nehmen an diesen Treffen teil.
Im Mittelpunkt der Beratung standen Maßnahmen zur weiteren Optimierung des Brandschutzes im von Waldbränden besonders betroffenen Gebiet im Nationalpark entlang der Brockenbahn am Königsberg. Es wurden konkrete Vorschläge erörtert. Nationalparkleiter Dr. Pietsch regte – wie schon nach dem Brand 2022 – erneut an, eine permanente Löschwasserversorgung mittels einer fest installierten und im Sommer Wasser führenden Leitung im oder neben dem Gleisbett zu installieren, was einen erheblichen Zeitvorteil bei einem Brandeinsatz bringen könne. Löschwasser wäre direkt an der Brandstelle sofort verfügbar und müsste nicht erst mit großer zeitlicher Verzögerung mit den Kesselwagen der Bahn herangeführt werden. Diese Möglichkeit schien auch den anwesenden Vertretern von HSB und Kreisfeuerwehren praktikabel. Pietsch betonte, dass diese Maßnahme für die Nationalparkverwaltung ein besonders wichtiges Anliegen ist, deren praktische Umsetzung durch HSB und Kreisfeuerwehr rasch vorangetrieben werden sollte.
Akteure waren durch die gemeinsamen Absprachen besser vorbereitet
Dr. Pietsch zog ein kurzes Resümee des jüngsten Großbrandes im Nationalpark Anfang September am Königsberg. Dieser Einsatz hat gezeigt, dass alle wesentlichen Akteure durch die gemeinsamen Absprachen der letzten zwei Jahre deutlich besser auf solch ein Ereignis vorbereitet und aufeinander abgestimmt waren, betonte der Nationalparkleiter. Wenn die dadurch gewonnenen Zeitvorteile jedoch – wie eben im September – durch starke Winde, die das Feuer schnell über die Fläche tragen, zunichte gemacht werden, muss genau dort angesetzt und deutlich optimiert werden. „So habe ich, wie unmittelbar nach dem Großbrand 2022 auch schon, jetzt den Landrat des Landkreises Harz als Aufsichtsratsvorsitzenden der Harzer Schmalspurbahnen GmbH vor einigen Tagen und die wesentlichen Akteure dieses Expertenkreises nochmals darum gebeten, dringend die Möglichkeit einer in der Waldbrandsaison wasserführenden Leitung im oder am Gleis der Brockenbahn im Bereich der bekannten Brandschwerpunkte ernsthaft zu prüfen und wenn irgend möglich, noch vor der nächsten Waldbrandsaison umzusetzen. Nach meinem technischen Verständnis sollte das möglich sein. Als Speicher dafür stellen wir gerne die von uns beschafften Löschwasserdepots zur Verfügung", sagt Pietsch. „Wenn sich Brände an der Bahnstrecke auf absehbare Zeit nicht verhindern lassen, müssen alle Möglichkeiten genutzt werden, diese dann aber möglichst schnell und effizient bekämpfen zu können. Die Nationalparkverwaltung hat sich mit vielerlei Maßnahmen bereits maßgeblich daran beteiligt. Aber selbstverständlich muss dem Abstellen der Brandursachen weiterhin die höchste Priorität gelten."
Zu Beginn des Treffens berichtete der Goslarer Kreisbrandmeister Uwe Fricke von der großen Waldbrandübung „Harzpower 2024" in der Nähe der Okertalsperre mit mehr als 400 beteiligten Einsatzkräften, bei der auch die Nationalparkverwaltung vertreten war, sowie den Erkenntnissen daraus.