Einstellungen

Datum: 19.09.2024

„Drei eindrucksvolle und bereichernde Monate": Umweltpraktikanten berichten über ihre Zeit im Nationalpark Harz

Die Commerzbank-Umweltpraktikanten führten Exkursionen, unterstützten Wissenschaftler bei der Forschung und trafen Niedersachsens Umweltminister Meyer

Die Gelegenheit, einem Minister persönlich über ihre Tätigkeit zu berichten, hat sich den diesjährigen Commerzbank-Umweltpraktikanten im Nationalpark Harz geboten: Susann Wilke, Hannah Martin, Daniela Rettenberger und Felix Zeisberger begleiteten zusammen mit Nationalparkleiter Dr. Roland Pietsch den Niedersächsischen Umweltminister Christian Meyer bei dessen Tour durch das Harzer Großschutzgebiet im Rahmen seiner Sommerreise im Harz und schilderten ihm, wie sie beispielsweise bei Führungen den Besucher*innen des Schutzgebiets den Waldwandel erklären und ihnen dabei eine optimistische Perspektive auf die Prozesse in der Natur vermitteln.

Im Verlauf einer solchen geführten Wanderung werden die Teilnehmenden oft aktiver, interessierter und gesprächiger, selbst wenn sie zu Beginn noch skeptisch äußern angesichts der abgestorbenen Fichten – das hat Lehramtsstudent Felix beobachtet, dessen Dienststelle für drei Monate das Nationalpark-Besucherzentrum in Torfhaus war und der in dieser Zeit mehrere Exkursionen angeboten hat. „Auch wenn die Führung nur zwei Stunden ging, wurden wir zunehmend zu einer kleinen Gruppe, die zusammen die Natur entdeckt und sich an der Vielfalt und Schönheit der Tiere und Pflanzen erfreut", schildert er seine Erfahrung von einer solchen Tour. „Das klingt vielleicht etwas kitschig, aber es hat wirklich richtig Spaß gemacht und am Ende der Führung strahlten alle – mich eingeschlossen – und freuten sich über die verschiedenen Dinge, Vögel und Insekten zum Beispiel, die wir auf der Führung entdeckt, beobachtet und gelernt hatten."

Weiterbildung zum Naturpädagogen

Der 25-Jährige hat im vergangenen Jahr sein 1. Staatsexamen im Lehramt für Grundschulen in Frankfurt a. M. bestanden. Neben der schulischen Arbeit interessiert er sich auch für außerschulische Bildung, insbesondere wenn sie etwas mit Umwelt und Natur zu tun hat. „Deshalb habe ich nach dem Examen eine Weiterbildung zum Naturpädagogen begonnen und mich auf die Suche nach einem Praktikum im Bereich Naturpädagogik bzw. Umweltbildung begeben." So wurde er auf das Commerzbank-Umweltpraktikum aufmerksam.

Praktische Erfahrungen in Naturschutz, Umweltbildung, Öffentlichkeitsarbeit und Besucherbetreuung sammeln: Das können Studentinnen und Studenten bei einem Commerzbank-Umweltpraktikum im Nationalpark Harz. Im Fokus dieser Ausbildung stehen praxisbezogene Einblicke in die vielfältigen Aufgaben und Arbeitsabläufe des Schutzgebiets. Ein Commerzbank-Umweltpraktikum bietet die einmalige Chance, Natur intensiv zu erleben und dabei wertvolle Kompetenzen für die spätere Berufswahl zu erwerben. Im Zuge des Praktikums werden praxisnahe Inhalte aus den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung vermittelt.

„Ich hatte mir vorgenommen, meine ökologischen, vegetationskundlichen und faunistischen Kenntnisse zu erweitern, mein Wissen und meine Begeisterung für die Natur mit Besucher*innen auf Führungen und in Gesprächen zu teilen und den Nationalpark mit allen seinen Facetten, seiner Verwaltungs- und Arbeitsstruktur kennenzulernen“, berichtet Susann, die mit dem Praktikum im Nationalpark ihr Geographie-Studium abschließt. Der Harz sei für sie die erste Wahl gewesen, da ihr das Mittelgebirge und seine landschaftliche Schönheit bereits von vielen Wanderungen bekannt war. „Nun blicke ich zurück auf drei eindrucksvolle, bereichernde und bewegende Monate. Durch die direkte Arbeit in der Natur und die Teilnahme an unterschiedlichen Führungen und Forschungsprojekten konnte ich ein tiefes Verständnis für ökologische Zusammenhänge entwickeln und die Bedeutung nachhaltiger Umweltbildung erkennen.“ Susann unterstützte unter anderem Wissenschaftler Andreas Marten beim laufenden Forschungsprojekt zur Bedeutung von Wildtierkadavern in Ökosystemen.

Achtsam mit der Natur umgehen

Die jungen Menschen, die sich für ein Praktikum im Nationalpark entscheiden, zeigen stets ein großes Engagement in Sachen Naturschutz und ein starkes Umweltbewusstsein. Für sie ist es eine Herzensangelegenheit, den Menschen den Wandel in der Harzer Natur zu erklären und ihnen zu einem besseren Verständnis der natürlichen Prozesse zu verhelfen, deren Schutz gerade die Kernaufgabe eines Nationalparks ist. „Allgemein ist es mir ein Anliegen, Menschen für unsere Umwelt und deren Entwicklung zu sensibilisieren und sie darauf aufmerksam zu machen, wie wichtig es ist, dass wir achtsam mit der Natur umgehen“, schildert die 22-jährige Hannah, die Waldwissenschaften in Freiburg im Breisgau studiert, ihre Motivation. Deshalb engagiere sie sich privat beispielsweise ehrenamtlich als Teamerin bei Kinder- und Jugendzeltlager in ihrer Heimat. „Dort ist es unser Ziel, mit Wanderungen, Spielen und Bastelaktionen den Kindern die Natur ein Stück näherzubringen.“ Das waren beste Voraussetzungen für ihren Einsatz in ihrer neuen Dienststelle für drei Monate, dem Bildungszentrum der Nationalparkverwaltung in Sankt Andreasberg. Hier konnte sie auch ihre Kenntnisse aus dem Studium zum Thema Waldpädagogik zu vertiefen. 

Für die Harzer Nationalparkverwaltung sind die Studenten eine große Hilfe und Unterstützung, gerade in den Sommermonaten, wenn besonders viele Gäste in den Park kommen und ein großer Betreuungsaufwand besteht. Die Praktikanten sind dabei keineswegs Lückenfüller – sie leisten an ihren jeweiligen Einsatzstellen vollwertige Arbeit. Sie selbst sollen bei ihrer Tätigkeit für nachhaltige Entwicklung sensibilisiert werden und beruflichen Perspektiven im Natur- und Umweltschutz kennenlernen.

Praxiserfahrung für einen späteren Beruf sammeln

Das war auch die Motivation von Daniela, die an der Uni Augsburg ihren Master in Klima- und Umweltwissenschaften gemacht hat. Sie wollte Praxiserfahrung für einen späteren Beruf sammeln. Sie suchte speziell nach Nationalparkpraktika und stieß dabei auf das Angebot eines Commerzbank-Umweltpraktikums: „Es ermöglicht mir die praktische Anwendung von theoretisch gelernten Inhalten des Studiums und bietet mir die Chance, einen interessanten Berufsalltag kennenzulernen und langfristige Kontakte zu knüpfen", berichtet sie. Ihre Dienststelle war das Nationalparkhaus Erzwäsche in Sankt Andreasberg. „Zu meinen täglichen Hauptaufgaben gehörte die Betreuung der Ausstellung, sowie des Cafés und des Naturladens. Neben der Kommunikation mit Besuchern und dem Informationsaustausch, war auch die Aufnahme von Bildungsveranstaltungsanfragen und deren Durchführung Teil des Alltags. Neben den alltäglichen Aufgaben standen jede Woche auch teilweise mehrere feste Bildungsveranstaltungen und Exkursionen im Dienstplan. Ich durfte im Juli an zwei Tagen den Gewässerökologen
des Nationalparks, Fabian Schwarz, begleiten, der die Fischbestände
an den unterschiedlichen Gewässern im Nationalpark kontrolliert. Und im Zuge meines Praktikums erstellte ich außerdem ein neues Ausstellungsstück für das Nationalparkhaus." 

In diesem Video erzählt Daniela von dem neuen Ausstellungsstück und ihrem Praktikum: 

Mit dem Aufruf des Videos erklären Sie sich einverstanden, dass Ihre Daten an YouTube übermittelt werden und das Sie die Datenschutzerklärung gelesen haben.

Daniela zieht genau wie Felix und Hannah ein überaus positives Fazit ihrer Zeit im Nationalpark Harz. Für sie hat sich das Umweltpraktikum im Nationalparkhaus Sankt Andreasberg sogar bereits beruflich ausgezahlt: „Es hat mir geholfen, viele neue Einblicke in der Naturschutz- und Nationalparkarbeit zu gewinnen. Zusätzlich habe ich meine Kenntnisse und Erfahrungen in der Bildungsarbeit weiter vertieft. Die Möglichkeit viel zu lernen und sich selbst auszuprobieren und einzubringen, finde ich besonders wertvoll an dem Praktikum. Insgesamt habe ich mich in den drei Monate sehr wohl in Sankt Andreasberg und bei der Arbeit gefühlt. Das Umweltpraktikum und daraus resultierende Erfahrungen haben mir geholfen, eine Arbeitsstelle beim NABU Waldinstitut in Sachsen-Anhalt zu bekommen."

Das Commerzbank-Umweltpraktikum gibt es bereits seit 1990. Seither haben annähernd 2.000 Teilnehmende ihre Praktikumszeit in den beteiligten Schutzgebieten absolviert. Auch der Nationalpark Harz ist seit mehr als 30 Jahren dabei. Die Commerzbank unterstützt die Studierenden dabei mit einem Praktikantenentgelt und sorgt für die Unterkunft, die Schutzgebiete übernehmen die fachliche Betreuung. Aktuell zählen 14 Nationalparks und acht Biosphärenreservate in ganz Deutschland zu den Projektpartnern. Im November startet jeweils der Bewerbungslauf für die Praktikumsplätze im Folgejahr. Bewerben können sich Studierende aller Fachrichtungen, die sich für den Schutz von Natur, Klima und Artenvielfalt begeistern und Spaß am Umgang mit Menschen haben.
Weitere Informationen zum Commerzbank-Umweltpraktikum gibt es hier.