Datum: 17.09.2024
Friederike Hinz gewinnt mit ihrem Gemälde „Das große Hasenstück" den Andreas-Kunstpreis 2024
Der mit 2.000 Euro dotierte Preis wurde während der Vernissage zur 30. Kunstausstellung NATUR – MENSCH überreicht
Der Andreas-Kunstpreis geht in diesem Jahr an Friederike Hinz aus Schwalmtal. Ausgezeichnet wurde ihr farbenprächtiges Gemälde „Das große Hasenstück", das in der diesjährigen, 30. Kunstausstellung „NATUR – MENSCH" in Sankt Andreasberg zu sehen ist. Der mit 2.000 Euro dotierte Preis wurde vom Braunlager Bürgermeister Wolfgang Langer, selbst Mitglied der Jury, im Rahmen einer Vernissage am vergangenen Samstag überreicht. Die Ausstellung mit insgesamt 58 Kunstwerken aus den Bereichen Malerei, Grafik, Bildhauerei/Skulptur, Fotografie, Video sowie Klang-Installation ist bis zum 26. Oktober für das Publikum geöffnet und kann täglich in der Zeit von 11 bis 17 Uhr an den drei Ausstellungsorten in Sankt Andreasberg – in der Rathausscheune, im Alten Rathaus und in der Martini-Kirche – besucht werden.
Andreas-Kunstpreis für „Das große Hasenstück" von Friderike Hinz
Friederike Hinz, geboren 1960 in Schwalmtal/Lüttelforst, studierte visuelle Kommunikation in Düsseldorf bei renommierten Künstlern wie Dieter Glasmacher und Uwe Loesch. Nach einer Assistenz bei Jörg Immendorff arbeitete sie für das Grafik-Studio Mendell & Oberer und eröffnete Ateliers in München und Düsseldorf. Seit 1994 ist sie in ihrem Atelier in Lüttelforst, Brandshof, tätig, wo sie sich auf Zeichnungen und Linolschnitte spezialisiert hat. Ihre Werke wurden in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt, darunter im Kunsthaus Kappeln und der Stiftung Museum Schloss Moyland. Hinz erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter den digital-art-award in Frankfurt.
Preisverleihung und Vernissage
Zusammen mit Bürgermeister Langer begrüßte Nationalparkleiter Dr. Roland Pietsch die Gäste bei der feierlichen Ausstellungseröffnung. Neben dem Ortsvorsteher der Bergstadt Sankt Andreasberg, Karl-Heinz Plosteiner, Mitglied im Nationalparkbeirat, sprach Anka Dobslaw, Staatssekretärin im Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz, ein Grußwort, stellvertretend für den Schirmherren der Ausstellung, Umweltminister Christian Meyer, der den Termin nicht selbst wahrnehmen konnte. „Die Ausstellung zeigt, wie vielfältig die Blickwinkel sind, sie zeigt die verschiedenen Zugänge und die emotionale Wechselwirkung zwischen Mensch und Natur“, sagte die Staatssekretärin beeindruckt über das breite Spektrum der Arbeiten, was Technik und Motive angeht. Diese künstlerische, emotionale Annäherung an das Themenfeld Natur sei eine wichtige Ergänzung zu den Angeboten, die es ohnehin in der Region gibt, um den Nationalpark Harz den Menschen, die hier leben, aber auch den zahlreichen Touristen näher zu bringen. „Kunst kann Naturverständnis auf eine ganz andere Weise fördern und stärken.“
Das unterstrich auch Bürgermeister Langer, der einen Rückblick auf 30 Jahre Kunstausstellung in Sankt Andreasberg warf: „Das, was diese Ausstellung bereits seit fast drei Jahrzenten ausmacht, die Beleuchtung und Durchdringung des Aspektes Natur-Mensch und umgekehrt, ist zeitlos aktuell.“
Nationalparkleiter Dr. Pietsch richtete den Fokus auf die entstehende Wildnis und die neu heranwachsende Waldgeneration, die schon überall im Großschutzgebiet zu finden ist. „Wir haben allen Grund zur Freude: Es ist gewaltig grün geworden!“, betont er mit Blick auf die Natur im Nationalpark. Das scheine sich inzwischen auch in den Kunstwerken widerzuspiegeln, stellte er fest. „Nach meinem Eindruck haben wir nicht mehr so viel apokalyptische Bilder in der Ausstellung wie in den letzten Jahren. Ich sehe eine neutrale bis positive Sichtweise auf das Verhältnis Mensch und Natur, was mich total freut.“ Augenzwinkernd fuhr er mit einem Aufruf zu mehr Optimismus fort, auch bei den Kunstschaffenden: „Liebe Künstlerinnen und Künstler: Mehr Grün, noch mehr Farbe bitte! Gehen Sie in den Harz, schauen sich Sie das an und lassen Sie sich davon inspirieren!“, lud er in den Nationalpark ein.
Die Laudationen auf die ausgezeichneten Künstler*innen und ihre Werke hielten anschließend Ausstellungskurator Detlef Kiep und Jury-Mitglied Thomas Velte.
2. Platz für „Hagzissa" von Finn Klammer
Den zweiten Platz in der Gunst der Jury belegte die großformatige Zeichnung mit dem Titel „Hagzissa", Künstler Finn Klammer aus Westerstede erhielt dafür ein Preisgeld in Höhe von 700 Euro.Finn Klammer, 1984 in Westerstede geboren, studierte von 2016 bis 2021 an der Hochschule für Künste Bremen mit dem Schwerpunkt figurative Malerei bei Heike Kati Barath und schloss sein Studium mit einem Diplom ab. Zuvor erwarb er einen Bachelor of Fine Arts an der Fachhochschule Ottersberg, wo er sich auf Maskenarbeit, Malerei, Zeichnung und Performance spezialisierte. Neben seiner künstlerischen Ausbildung war Klammer auch in der Licht- und Tontechnik tätig und absolvierte ein FSJ Kultur am Theaterschiff Bremen. Seine Werke wurden in verschiedenen Ausstellungen in Bremen, Hamburg, Berlin und Hagen gezeigt, darunter die „Offenen Ateliers 2024“ in Bremen und „Raunen“ in Hamburg.
3. Platz für „Großer Heuwagen" von Andreas Weißgerber
Der dritte Platz, dotiert mit 300 Euro, ging an den Leipziger Maler Andreas Weißgerber für sein Gemälde „Großer Heuwagen". Andreas Weißgerber, 1950 in Leipzig geboren, absolvierte zunächst eine Berufsausbildung zum Reproduktionsfotografen, bevor er von 1974 bis 1979 Malerei und Grafik an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig studierte, unter anderem bei Rolf Kuhrt und Arno Rink. Anschließend war er Meisterschüler bei Bernhard Heisig und arbeitet seit 1981 freiberuflich in Leipzig. Von 1992 bis 2016 leitete er die von ihm gegründete Grafikdruckwerkstatt in der Kulturfabrik WERK 2. Weißgerber hat in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen ausgestellt, darunter in der Galerie Koenitz Leipzig und bei internationalen Biennalen und Kunstpreisen.
Vielfältige künstlerische Handschriften
In seinem Geleitwort stellt Kurator Kiep die vielfältigen künstlerischen Handschriften und den so unterschiedlichen Materialgebrauch heraus, den diese besondere Ausstellung charakterisiert. Die große Zahl an Bewerbungen, insgesamt 477 Werke, zeigen die große Relevanz des Themas Natur für künstlerische Arbeit. Zahlreiche Gäste, darunter viele der beteiligten Künstlerinnen und Künstler, waren zur Vernissage erschienen, um sich die spannenden Arbeiten anzuschauen und anregende Gespräche zu führen. Für den musikalischen Rahmen sorgte das Ensemble Phantastique aus Herzberg.
Die Sparkasse Hildesheim Goslar Peine finanzierte mit ihrer Stiftung Heimatherzen auch in diesem Jahr die Kunstpreise und führt damit die erfolgreiche Kooperation mit dem Nationalpark Harz und der Stadt Braunlage fort. Sie würdigt damit die Kunstaustellung als eine regional bedeutsame Kulturveranstaltung. Auch die Gesellschaft zur Förderung des Nationalparks Harz (GFN) unterstützt die Ausstellung finanziell. Bergstadtverein Sankt Andreasberg, die Städtischen Betriebe Braunlage und die Braunlager Tourismus- und Marketinggesellschaft sind ebenfalls mit großem Engagement am Gelingen dieser Ausstellung beteiligt.
Die Ausstellung kann täglich von 11 bis 17 Uhr besichtigt werden. Der Eintritt ist frei.
Weitere Informationen und Bildergalerien der vorhergehenden Ausstellungen gibt es hier.