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Datum: 09.03.2023

Sie hat dem Nationalpark Harz in Niedersachsen seine Form gegeben: Meike Hullen ist in den Ruhestand gewechselt

Leitende Mitarbeiterin der Schutzgebietsverwaltung hat Anfang der 1990er Jahre Nationalpark-Planungsgruppe geleitet

Sie hat dem Nationalpark Harz im wahrsten Sinne seine Form gegeben, jedenfalls auf niedersächsischer Seite: Meike Hullen, langjährige leitende Mitarbeiterin der Harzer Nationalparkverwaltung, hat Anfang der 1990er Jahre die Planungsgruppe geleitet, die für das Land Niedersachsen die Gründung des Großschutzgebietes vorbereitet hat. In dieser Funktion war sie an der Auswahl der infrage kommenden Flächen beteiligt, die dann unter Schutz gestellt wurden. Ende Februar ist die Leiterin des Fachbereichs Informations- und Bildungsarbeit der Nationalparkverwaltung in den Ruhestand gewechselt, nach einer mehr als 40-jährigen Zeit im Landesdienst.

Meike Hullen ist ein Kind der Harzregion: Zwar wurde sie 1957 in Bayern geboren, wuchs aber in Osterode am Harz auf. Sie hat in Hannover Landespflege studiert und ist bald danach in den niedersächsischen Landesdienst eingetreten. Fünf Berufsjahren an der niedersächsischen Fachbehörde für Naturschutz (heute NLWKN) folgte ein zweijähriges Referendariat.

Ihre Leidenschaft für Naturschutz wurde schnell erkennbar, und als die damalige Landesregierung mit der Umweltministerin Monika Griefahn den Entschluss fasste, auch in Niedersachsen einen Nationalpark zu gründen, wurde Hullen in leitender Funktion Mitglied des fünfköpfigen Gremiums, das die Ausweisung des Großschutzgebietes vorbereitete. Zu ihrem Team gehörte schon damals auch Friedhart Knolle, der langjährige Sprecher der Nationalparkverwaltung. Es gab viel zu organisieren, bevor im April 1994 der Weg geebnet war und der Startschuss für den niedersächsischen Nationalpark fiel, dreieinhalb Jahre, nachdem in Sachsen-Anhalt der erste Nationalpark im Harz mit dem letzten Regierungsbeschluss der DDR gegründet worden war.

Seit Gründung Mitglied im Führungsteam des neuen Nationalparks

Bereits vorher gab es enge und konstruktive Beziehungen über die Bundesländergrenze hinweg, so dass die Entwicklung der beiden Schutzgebiete mit langer gemeinsamer Grenze schon damals miteinander verflochten war. Meike Hullen selbst war ab der Schutzgebietsgründung Mitglied im Führungsteam des neuen Nationalparks und konnte damit ihr Engagement im Harzer Naturschutz lückenlos fortsetzen.

Im Jahr 2004 startete dann die aufregende Zeit der Zusammenführung beider Harzer Nationalparke, die mit der Fusion Anfang 2006 formell abgeschlossen war. In der Biografie von Meike Hullen gab es nur eine kurze „Nationalparkpause", denn sie folgte einem Ruf nach Hannover ins Umweltministerium, aber auch hier war sie zeitweise für den Park zuständig. Der „Ruf der Wildnis" war aber stärker als der Drang, auf Dauer ministerielle Arbeit zu leisten. Und so kam Hullen im März 2012 zurück in die Nationalparkverwaltung, nunmehr zuständig für den zusammengelegten Fachbereich Informations- und Bildungsarbeit, in dem sie auch für die Nationalparkwacht zuständig war.

Mit viel Herzblut sorgte sie mit ihrem Team dafür, dass der Nationalpark auch in schwierigen Zeiten in bestem Licht erscheint, und das auf vielfältige Weise. Die Außendarstellung des Schutzgebietes ist in den letzten Jahren unter ihrer Führung bunter, vielfältiger und moderner geworden, was gerade in Zeiten eines dramatischen Waldwandels von enormer Bedeutung ist. Meike Hullen wurde im Februar von Nationalparkleiter Dr. Roland Pietsch sowie von ehemaligen und von aktuellen Kolleginnen und Kollegen mit viel Herzlichkeit und Glückwünschen aus ihrem Dienst verabschiedet.