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Datum: 22.06.2022

Besucher des HohneHofs erleben Insektenvielfalt als spannende Aktion mit Becherlupe und Bestimmungsbuch

Commerzbank-Umweltpraktikantin Lara Wöhlkens betreute Teilnehmer beim Aktionstag zur Artenvielfalt im Nationalpark.

Ein richtiges „Jagdfieber" stellte sich bei Teilnehmern an einem Aktionstag zur Artenvielfalt am Natur-Erlebniszentrum HohneHof im Nationalpark Harz ein, berichtet Verena Marten, die dort für die Umweltbildung zuständig ist. Auf der nahegelegenen Hohnewiese galt es nämlich für die rund 150 interessierten Besucherinnen und Besucher, heimische Pflanzen- und Insektenarten zu bestimmen.
Ausgestattet mit Becherlupen machten sie sich an den Wegrändern der Wiese auf die Suche nach den kleinen Krabbeltieren und den vielen verschiedenen Wildblumen und Kräutern, die dort gedeihen. Die gefundenen Exemplare wurden gemeinsam mit einem Ranger und anderen Mitarbeitenden des HohneHofs bestimmt und auf Plakaten notiert, um so die große Vielfalt auf der Wiese darzustellen. Und viele der begeisterten Teilnehmer waren emsig bestrebt, immer noch eine weitere Art zu finden, die bislang nicht auf der Liste stand. Ziel dieses Aktionstages war es, auf die Artenvielfalt im Nationalpark Harz, deren Relevanz und die Vernetzung der Arten aufmerksam zu machen – was bei den Besuchern auf großes Interesse stieß.

Artenvielfalt auf der Wiese nicht auf den ersten Blick ersichtlich


Um die Betreuung und Begleitung der Gäste kümmerte sich auch Lara Wöhlkens, die derzeit ein Commerzbank-Umweltpraktikum beim Nationalpark Harz absolviert. „Ein junges Paar hat es richtig gepackt, die wollten gar nicht mehr aufhören, Insekten zu suchen", schildert sie die Entdeckerfreude der Teilnehmer. Die beiden seien sehr stolz darüber gewesen, viele der auf einer Übersicht vorgestellten Arten gefunden zu haben. „Es waren auch sehr viele Kinder da und alle waren total begeistert." Bei den Kleineren sei es oft so gewesen, dass die Eltern ein Insekt gefangen hatten und das Kind es dem Ranger zum Bestimmen präsentierte. „Dann lief es zurück zu den Eltern, um stolz den Namen des Insekts zu verkünden", erzählt Lara schmunzelnd. Eine besondere Motivation für die Mädchen und Jungen war es, die Steckbriefe für die gefundenen Arten auszufüllen. Angst vor Insekten und Spinnen, die auf der Wiese leben, habe keines der Kinder gehabt, betont Lara.
Die Artenvielfalt auf so einer Wiese sei vielen Menschen wohl auf den ersten Blick nicht ersichtlich, vermutet Lara. Auch sie selbst habe bei der Aktion und der Vorbereitung dazu einiges über die Arten gelernt. „Wir hatten bei einem Probesuchen schon einige Tiere gesammelt. Damit kannte ich mich gar nicht aus", räumt sie ein. „Ich habe mir viel neues Wissen angeeignet. Zum Beispiel auch, wie man die einzelnen Tiere gezielt in einem Bestimmungsbuch finden kann."

Lara hat Physik und Biologie auf Lehramt studiert. Nach dem Praktikum steht ihr Referendariat an, sie hat schon eine Stelle in Hamburg. Das Commerzbank-Umweltpraktikum zum Studienabschluss sei für sie eine willkommene Gelegenheit, vorher noch einige praktische Erfahrungen in der Umweltbildung zu sammeln. So habe sie festgestellt, dass man als Betreuerin bei so einer Aktion gar nicht alles selbst wissen muss: Etwas gemeinsam mit den Teilnehmern herauszufinden, sei für alle eine bereichernde Erfahrung.
Die Vermittlung von Informationen mache ihr Freude: „Ich habe vorher schon Führungen in Museen gemacht und auch Klassen unterrichtet. Hier am Hohnehof ist es aber ein ganz anderes Umfeld. Es ist schön, draußen zu arbeiten. Das würde ich gern in die Schule mitnehmen. Ich finde es wichtig, dass die Kinder die Natur in ihrer Umgebung kennenlernen." Viele Kinder hätten nur wenig Berührung mit der Natur, das können man schon am Barfußpfad feststellen: „Das ist für viele Kinder eine völlig unbekannte Erfahrung." Viele Schulkinder hätten auch schon ein eigenes Smartphone mit Kamera. „Das gehört heute einfach dazu", äußert sie sich verständnisvoll für diese Entwicklung. Es sei aber wichtig, die digitalen Medien und die Umwelterfahrung zu verbinden, findet sie. Das könne zum Beispiel mit Bestimmungs-Apps funktionieren.

 

Weitere Informationen zu den Angeboten am Natur-Erlebniszentrum HohneHof gibt es hier.

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