Datum: 30.11.2021
Nationalpark plant Verkehrssicherungsmaßnahmen an gesperrten Wegen zu den Ilsefällen
Nationalpark-Leiter Dr. Pietsch und Fachbereichsleiterin Bauling besprachen Lage mit Ilsenburger Bürgermeister Loeffke
Der beliebte Wanderweg durch das Ilsetal zu den Ilsefällen, der sogenannte Heinrich-Heine-Weg, musste gesperrt werden, weil dort mehrere Bäume umgestürzt sind oder drohen, umzustürzen und auf den Weg abzurutschen. Zudem wurde der Weg durch einen Hangrutsch beschädigt. Es wäre aktuell lebensgefährlich, dort zu wandern. Am Hang auf der westlichen Seite der Ilse werden in den nächsten Wochen abgestorbene Fichten entnommen, die sonst auf den darunterliegenden Fahrweg fallen könnten, weshalb auch dieser derzeit gesperrt ist. An mehreren Stellen sind zudem Bäume ins Bachbett gestürzt.
Zur Besprechung der Situation hatte Nationalpark-Leiter Dr. Roland Pietsch zu einem Ortstermin mit der für Waldbehandlung verantwortlichen Nationalpark-Fachbereichsleiterin Sabine Bauling und dem Bürgermeister der Stadt Ilsenburg, Denis Loeffke, eingeladen. Das Gespräch wurde von allen Seiten als sehr konstruktiv und zielführend bewertet. Der Hochwasserschutz und die von Treibholz möglicherweise ausgehende Gefahr war auch dem Bürgermeister ein besonders dringendes Anliegen. Was den Heinrich-Heine-Weg angeht, wies er auf dessen große Beliebtheit bei Gästen hin.
Optionen für die Verkehrssicherung werden geprüft
Nationalpark-Leiter Dr. Pietsch betonte, kurzfristig mögliche und sinnvolle Optionen für die Verkehrssicherung des Heinrich-Heine-Weges entlang der Ilsefälle zu prüfen. Ob und gegebenenfalls wie sich diese angesichts der komplexen Gefahrenlage dort nachhaltig durchführen lassen werden, werde dann gemeinsam besprochen. „Um Gesundheit und Menschenleben von Besucherinnen und Besuchern im hochfrequentierten Ilsetal zu schützen, ist jede wirksame Option in Betracht zu ziehen und umzusetzen", sagte Pietsch. Dazu gehöre auch dessen vorübergehende Sperrung.
Aus dem Bachbett im Bereich der Ilsefälle soll mutmaßlich gefährdendes Totholz geräumt werden, soweit dies ohne Gefährdung der Ausführenden und der Stabilität des Hangs sinnvoll möglich ist. Die optimalen Optionen dafür werden derzeit geprüft, abgewogen und anschließend beauftragt.
Oberhalb des Fahrweges entlang der Ilsefälle wird der Nationalpark sobald wie möglich die erforderlich gewordenen Verkehrssicherungsmaßnahmen durch Teilberäumung der abgestorbenen Fichten durchführen lassen und diesen dann wieder zur Begehung freigeben. Pietsch: „Wir rechnen in den nächsten ca. 3 bis 4 Wochen mit der Maßnahmenausführung."
Was mögliche Hochwasserschutzvorhaben wie Geröll- und Treibholzfang oder Wasserrückhaltung betrifft, wurde verabredet, dass die Stadt Ilsenburg kurzfristig eine Übersicht insbesondere zu deren möglicher Lage und Dimensionierung als Grundlage konkreter Gespräch zwischen Stadt und Nationalpark beauftragen wird. Pietsch wies auf den besonders strengen Schutzstatus in dem Schutzgebiet höchster internationaler Kategorie hin, der hohe naturschutzrechtliche und -fachliche Anforderungen an ein Genehmigungsverfahren für Bauwerke in einem Nationalpark stellt. „Wir nehmen uns der Sache aber selbstverständlich mit hoher Priorität, konstruktiv und zielführend an", sagte er. Die Sicherheit von Menschen habe immer Vorrang.