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Datum: 16.11.2021

Dialogforum „Nachhaltiges Netzwerk Leben"

Bundesweites Netzwerktreffen der Partner der Nationalen Naturlandschaften im Nationalpark Harz

Beim Dialogforum "Nachhaltiges Netzwerk Leben" kamen vom 10. bis 12. November nach Nachhaltigkeitskriterien ausgezeichnete Partnerbetriebe der Großschutzgebiete aus ganz Deutschland im Harz zusammen und tauschten auf bundesweiter Ebene Erfahrungen und Inspirationen zu verschiedenen Nachhaltigkeitsaspekten aus.

Frank Doods, Staatssekretär des Niedersächsischen Umweltministeriums, hob in seiner Begrüßung die Bedeutung nachhaltig wirtschaftender Betriebe hervor. Das Niedersächsische Umweltministerium unterstützt mit seiner Förderrichtlinie Landschaftswerte Partner der Großschutzgebiete bei Investitionen und Projekten, kommuniziert die Betriebe auf verschiedenen Kanälen und setzt sich verstärkt für die Entwicklung eines sanften, naturangepassten Tourismus in den Regionen ein.

Input, der im Nachgang für viele weitere anregende Gespräche sorgte, lieferten Prof. Dr. Wolfgang Strasdas von der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde, Dr. Michael Kopatz, Buchautor und wissenschaftlicher Projektleiter des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie, und Christian Felber, Initiator der Gemeinwohl-Ökonomie.

Strasdas ging auf seine Erhebung der touristischen Nachhaltigkeitslabels ein und stellte dar, dass zunehmend wirtschaftliche, soziale und kulturelle Aspekte wie faire Arbeitsbedingungen für Beschäftigte in die Kriterien einbezogen werden. Trotz allem mahnt er an, dass die Glaubwürdigkeit der Labels durch ihre Vielzahl leide und dies bei Kunden für Verwirrung sorge.

Nach Kopatz Erkenntnis ist die Bevölkerung zu mehr Klimaschutz bereit und sieht die Notwendigkeit einer nachhaltigeren Lebensweise, aber wenige sind in der Konsequenz auch bereit, persönlich Verzicht zu üben. Die Lösung sieht er in strukturellen Veränderungen, statt zu versuchen, Menschen zu ändern, und nimmt die Politik in die Pflicht: Mit gesetzlichen Standards soll Nachhaltigkeit zum Normalfall werden - zur Ökoroutine.

Christian Felbers Gemeinwohl-Ökonomie ist ein derzeit viel diskutiertes Alternativmodell zur bestehenden Wirtschaftsordnung. Im Vordergrund stehen demokratische, ökologische und solidarische Werte. Ziel ist es, die Gesetze des Marktes mit den Werten demokratischer Gesellschaften in Übereinstimmung zu bringen. Das Gemeinwohl-Produkt, die betriebliche Gemeinwohl-Bilanz und eine Gemeinwohl-Prüfung für jede Investition im Unternehmen stellen sicher, dass alle wirtschaftliche Aktivitäten dem Gemeinwohl dienen.

Inspiriert durch die Vorträge haben die Teilnehmenden in anschließenden Workshops und Themenrunden sich selbst und das bundesweite Partnernetzwerk kritisch hinterfragt und Ideen entwickelt, wie die Impulse konkret genutzt werden können, um das Netzwerk und die Partnerbetriebe weiterzuentwickeln.

Auf Worte folgten abschließend Taten: Gemeinsam erkundeten die Teilnehmenden am Freitag den Nationalpark Harz, informierten sich gegenseitig über die aktuellen Waldsituationen und unterstützten mit einer Pflanzaktion die wilden Wälder von morgen im Nationalpark Harz.

Die Veranstaltung wurde von den drei Niedersächsischen Schutzgebieten Nationalpark Harz, Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue und dem Nationalpark und Biosphärenreservat Niedersächsisches Wattenmeer in Kooperation mit Nationale Naturlandschaften e. V. durchgeführt und mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung gefördert.

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