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Datum: 22.10.2021

Bergwaldprojekt im Nationalpark Harz

Freiwillige pflanzen 5.000 Buchen für abgestorbene Fichten

Buchen pflanzen und Laubbäume schützen. Das sind die Hauptaufgaben der fast 40 Freiwilligen aus ganz Deutschland, die im Nationalpark Harz jeweils eine Woche arbeiten werden. In den beiden Einsatzwochen vom 25. Oktober bis 6. November des Vereins Bergwaldprojekt e.V. werden die Ehrenamtlichen, die in ihrer Freizeit für jeweils eine Woche in den Harz reisen, einen konkreten und persönlichen Beitrag leisten, um die Folgen des Fichtensterbens zu überwinden. Mit den Auswirkungen des Klimawandels vor Augen soll der Einsatz die Freiwilligen auch für eine nachhaltige Lebensweise in ihrem Alltag sensibilisieren.

Die Ehrenamtlichen pflanzen in den beiden Einsatzwochen 5.000 Rotbuchen als Zukunftsbäume in der von toten Käferfichten dominierten Waldentwicklungszone des Nationalparks. Damit soll in den ehemaligen und in den letzten Jahren aufgrund Trockenheit und Käferbefall abgestorbenen Fichten-Beständen der Umbau hin zu natürlichen Buchenmischwäldern gefördert werden. Zusätzlich werden die Freiwilligen in dieser Zone zum Schutz vor Verbiss auch noch mehrere Hordengatter um bestehende Bergahornpflanzungen errichten und alte, nicht mehr benötigte Wildschutzzäune abbauen.

Gemäß den Entwicklungsplänen aus dem Nationalparkplan und den Nationalparkgesetzen darf in der Waldentwicklungszone noch gearbeitet werden. Im Jahr 2022 werden mindestens 75 % der Nationalparkfläche in der Naturdynamikzone (Kernzone) sein und dann sich selbst überlassen werden; noch bis 2030 sind weitere Waldentwicklungsmaßnahmen angedacht. Die Arbeit der Ehrenamtlichen im Nationalpark wird von Forstfachleuten des Bergwaldprojekt e.V. angeleitet – in Zusammenarbeit mit Revierleiter Henning Ohmes und Forstwirt Holger Henze vom Nationalpark Harz.

Mit den Waldarbeiten soll in der Einsatzwoche ein wichtiges Anliegen des Nationalparkgedankens vermittelt werden, wie Henning Ohmes erklärt: „Hier im Nationalpark erleben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hautnah einen Wald, wie er sich in natürlicher Dynamik bei sich verändernden Einflüssen entwickeln kann. Denn auch der Wald im Nationalpark ist abhängig von äußeren Umweltfaktoren wie unserem Klima.

Bei den Arbeitseinsätzen sieht Jonathan Schüppel vom Bergwaldprojekt e.V. noch einen weiteren Aspekt: „Wer sich in seiner Freizeit tatkräftig für den Wald engagiert, entwickelt auch eine neue Beziehung zur Natur. Die in der Einsatzwoche gemachte Erfahrung der Selbstwirksamkeit motiviert die Teilnehmenden auch darin, den eigenen Alltag noch naturverträglicher und ressourcenschonender und damit zukunftsfähiger zu gestalten.“

Neben der praktischen Arbeit ist wie bei allen Projektwochen ein gemeinsamer Exkursionsnachmittag vorgesehen, um die vielfältigen Aspekte der dynamischen Nationalparkentwicklung im Harz und dessen Bedeutung für Mensch und Natur zu beleuchten. Untergebracht sind die Gruppen in einem Wanderheim. Ein eigener Koch kümmert sich mit vegetarischer Vollwertkost – mit möglichst regionalen und saisonalen Zutaten – um die Verpflegung der Freiwilligen.

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