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Datum: 31.07.2021

Gedenken am Welt-Rangertag an die gefährliche Arbeit der Park-Ranger

Auch in Deutschland werden Ranger*innen immer häufiger von Erholungssuchenden attackiert

Der 31. Juli jeden Jahres ist traditionell World Ranger Day. Dabei gedenken Ranger*innen weltweit an ihre im Dienst gestorbenen Kolleg*innen und weisen auf ihre wichtige und oftmals gefährliche Arbeit für den Naturschutz hin. Selbst in Deutschland werden Ranger*innen immer häufiger bedroht oder körperlich attackiert.

Alljährlich präsentiert die International Ranger Federation zum Weltrangertag die „Roll of Honour" zu Ehren ihrer gestorbenen Kolleg*innen. 2020 waren es 138 Ranger*innen, die Wilderern, Unfällen und Tieren zum Opfer fielen. Von 2009 bis 2020 sind 1175 Ranger*innen im Dienst gestorben, davon 568 in Asien, 421 in Afrika und 33 in Europa.

„Auch in deutschen Schutzgebieten ist unser Alltag rauer geworden," sagt Carsten Wagner, Vorsitzender des Bundesverband Naturwacht e.V.. „Seit Ausbruch der Corona-Pandemie werden unsere schönsten Naturlandschaften geradezu überrannt von Erholungssuchenden", notiert er. Wagner ist Ranger im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft. Unweit davon befindet sich Deutschlands kleinster Nationalpark, der Jasmund auf Rügen. Hier ist die Zahl der Besucher*innen drastisch von 1 Million in 2019 auf 1,5 Millionen in 2020 gestiegen.

„Zunehmend werden wir Ranger*innen als Hindernis gesehen, persönliche Freiheiten auszuleben. Im Jasmund wurden allein 2020 acht neue, illegale Abstiege durch die Kernzone zur Kreideküste und ca. 100 sonstige illegale Wege getrampelt. Während die Ranger*innen 2019 dort 190 Verstöße mit einem Verwarn- oder Bußgeld ahnden mussten, waren es 2020 bereits 439!" skizziert Wagner diesen Trend. Zwangsläufig entstehen dadurch Konflikte, die in verbalen und körperlichen Attacken gegen Ranger*innen gipfeln.

Frank Grütz, Ranger in Saarland, erinnert an einen Angriff auf einen Naturschutzbeauftragten am 29. Mai, nachdem dieser drei Motocrossfahrer auf einem schmalen Fußpfad durch ein Naturschutzgebiet angehalten hatte. Er wurde daraufhin zu Boden geworfen und zusammengeschlagen. Ähnliches Geschehen im Nationalpark Schwarzwald: Hier hatten fünf Mountainbike-Fahrer auf einem illegal befahrenen Weg einen Ranger zu Boden gestoßen und versucht, dessen Dienstjacke zu stehlen. Auch Wagner berichtet von einer bedrohlichen Situation, in der ihm sogar mit der Auslöschung seines Lebens gedroht wurde.

„Wir können hier nichts anderes tun, als weitere Kurse zur Deeskalation für unsere Ranger*innen anzubieten und für öffentliche Unterstützung zu werben", sagt Grütz. „Dort, wo staatliche Naturschutzverwaltungen Schwierigkeiten sehen, geeignete Weiterbildungskurse anzubieten, wird der ehrenamtlich arbeitende Bundesverband Naturwacht aktiv und bietet Trainingsseminare an", ergänzt Wagner.

Der Bundesverband Naturwacht als Interessenvertreter der Ranger*innen in Deutschland vernetzt Ranger*innen in Deutschland und unterstützt die European Ranger Federation sowie die International Ranger Federation, um über Trainingsprogramme, Partnerschaften und finanzielle Hilfen die Arbeit der Ranger*innen weltweit sicherer zu machen. „Es geht bei unserer Arbeit um ein gelingendes Miteinander von Mensch und Natur auf dieser Erde", ist Carsten Wagner überzeugt.

Spenden für die Hinterbliebenen im Dienst getöteter Ranger*innen hier: www.thingreenline.org.au

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World Ranger Day - Welt-Rangertag

Weltweit setzen sich Ranger*innen mit hohem Engagement für den Schutz der biologischen Vielfalt und die Bewahrung unserer letzten Naturschätze in den Schutzgebieten der Erde ein. In ihrem Einsatz für die Natur verlieren jährlich weit über 100 Ranger*innen ihr Leben, vor allem in Afrika, Asien sowie in Süd- und Mittelamerika. Der Ranger-Weltverband International Ranger Federation und die Thin Green Line Foundation, die u.a. mithilfe von gesammelten Spenden finanzielle Unterstützung für die Hinterbliebenen der im Dienst getöteten Ranger*innen bietet, haben deshalb 2007 den World Ranger Day ausgerufen, der in jedem Jahr am 31. Juli mit zahlreichen Aktionen begangen wird.

Die Arbeit unserer Ranger*innen im Nationalpark Harz wollen wir auch in diesem Jahr mit einem kleinen Video vorstellen. Es entstand im Rahmen eines FÖJs im vergangenen Jahr.

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Musik: https://www.frametraxx.de/

 

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