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Datum: 13.07.2021

Wald im Wandel zur Wildnis

Zeitreihenbilder zeigen wie schnell die Natur sich regeneriert

Für alle, die sich Sorgen machen, dass in den Waldbereichen mit aktuell sehr vielen abgestorbenen Fichten "nie wieder was wächst" oder "es Generationen dauert, bis da wieder Wald ist": Hier ein paar eindrückliche Zeitreihen, die zeigen, wie schnell sich die Natur nach vermeintlichen Katastrophen wieder regeneriert - in vielen Bereichen übrigens ohne menschliche Unterstützung entsprechend des weltweiten Nationalparkmottos "Natur Natur sein lassen". Im Nationalpark Harz könnt ihr der Wildnis hautnah beim Wachsen zuschauen. Wir wünschen viel Spaß dabei :)

Natur Natur sein lassen und Starthilfe in einigen Bereichen

In über 70% des Nationalparks Harz übernimmt die Natur die Regie und zeigt uns, welchen Wald sie unter den heutigen Klimabedingungen eigenständig wachsen lässt. In den übrigen Bereichen bekommt die Natur noch Hilfe zur Selbsthilfe. In tieferen und mittleren Lagen waren einst ausgedehnte Laubwälder heimisch - ihre Rückkehr unterstützt der Nationalpark Harz durch Pflanzungen, da Samenbäume fehlen. Von 2008 bis 2020 wurden im Nationalpark Harz rund 5,2 Mio. Laubbäume gepflanzt. Sie wachsen zu Samenbäumen der zukünftigen wilden Naturwälder heran.

Laubbaumpflanzungen erfolgen in Abhängigkeit von der Höhenlage nur in der Naturentwicklungszone des Nationalparks. In den Hochlagen ab etwa 750 m ist die Fichte von Natur aus heimisch. Hier wird nicht gepflanzt, die Natur führt selbst erfolgreich Regie. Zahlreiche junge Fichten wachsen bereits nach.

Im Nationalpark erfolgt keine wirtschaftliche Nutzung. Es geht es um den Schutz natürlicher Prozesse, also die freie Entfaltung der Natur. Der Mensch greift in dieses Naturgeschehen nur ein, wo es notwendig ist, beispielsweise zur Sicherung von Wegen und Straßen sowie zum Schutz angrenzender Wirtschaftswälder oder eben mit gezielten Pflanzungen von Laubbäumen.

Sie sollen in den Bereichen der tieferen und mittleren Lagen eine Starthilfe für die Rückkehr der ursprünglich heimischen Laubwälder geben, weil es vielerorts dort keine Samenbäume für die Laubbäumchen mehr gibt. Die Fichten, die dazwischen wachsen, wurden nicht gepflanzt. Sie wachsen von selbst aus den Fichtensamen, die noch im Boden sind. Das ist aber nicht schlimm, denn sie wachsen jetzt wild verteilt, in Mischung mit den rückkehrenden Laubbäumen und nicht in gleichaltriger Monokultur wie früher.

In den Hochlagen ab 750 Höhenmetern kommt die Fichte ganz natürlich vor, dort ist das Klima für die Buche zu rau. Dort wird auch nicht gepflanzt, da die Laubbäume hier nicht heimisch sind. Die Fichte samt sich hier ganz von selbst aus und Jungfichten wachsen ohne Eingriffe des Menschen ganz von selbst heran.

Noch mehr Infos zum Waldwandel und den verschiedenen Waldbildern im Nationalpark Harz

In diesem Teil unserer Nationalpark-für-Zuhause-Reihe erklärt Nationalpark-Rangerin Steffi, warum der Wald im Nationalpark Harz in verschiedenen Höhenlagen unterschiedlich aussieht, wie der Nationalpark in den letzten Jahren mit über 5,2 Millionen gepflanzten jungen Laubbäumen die Rückkehr der früher heimischen Laubwälder unterstützt und welchen Nutzen die aktuell vielerorts sichtbaren stehenden und liegenden abgestorbenen Altfichten für die nächste Waldgeneration haben. Nationalpark-Revierförster Klaus-Dieter Schultze nimmt den Zuschauer mit in einen Bereich, in dem vor ein paar Jahren junge Buchen gepflanzt wurden und zeigt, wie diese Starthilfe die Natur auf dem Weg zur neuen Wildnis unterstützt. Im Jahr 2021 ist übrigens die Pflanzung von weiteren 600.000 jungen Laubbäumchen geplant. Unterstützen können Sie diese Hilfe zur Selbsthilfe für die Natur beispielsweise mit der Teilnahme am Großen Baum-Schenken von Radio Brocken. Wir danken allen, die schon mitgemacht haben oder es noch planen! Und jetzt viel Spaß bei unserem Video.

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Alle Folgen der Reihe "Nationalpark Harz für Zuhause" ansehen.

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