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Datum: 26.05.2021

Es grünt so grün

Der Mai macht den Waldwandel sichtbar

In den letzten Tagen hat der Frühling Fahrt aufgenommen. Überall grünt es und selbst in den höheren Lagen sind die ersten grünen Blättchen an den kleinen Buchen zu erkennen. Die neue Waldgeneration wird zunehmend sichtbar. Das Bild erscheint etwas grotesk: abgestorbene Fichten und darunter grünen die Initialpflanzungen. Doch genau das gibt Hoffnung. Im Frühjahr diesen Jahres wurden eine knappe Viertelmillion kleine Laubbäume, vornehmlich Buchen, im Nationalpark Harz gepflanzt. Zum Jahresende sollen es insgesamt 600.000 werden. Ziel ist es, möglichst viele der Fichtenreinbestände mit Laubholzinitialen zu versehen. Für die Waldentwicklungsarbeiten bedeutet das jetzt und in den beiden Folgejahren nochmal richtig Vollgas beim Pflanzen zu geben.

Das Pflanzen unter dem Schirm der abgestorbenen Altfichten ist durchaus gewöhnungsbedürftig, bringt aber für die kleinen Bäume und die Waldentwicklung insgesamt viele ökologische Vorteile, Schattenwurf, Windruhe, geringere Austrocknung, auch Schutz vor Spätfrösten. Die dann in sich zusammenbrechenden alten Bäume werden langsam zersetzt und die freiwerdenden Nährstoffe gehen wieder in den Stoffkreislauf ein.

Es lohnt sich also, gerade jetzt die Augen im Wald aufzumachen und sowohl nach oben als auch nach unten zu schauen. Es wird deutlich, hier tut sich was und das oft schneller als erwartet.

Hintergrund

Der Nationalpark Harz ist ein Entwicklungsnationalpark. Das bedeutet, in einigen Bereichen unterstützt der Nationalpark die Rückkehr der ursprünglich in tieferen und mittleren Lagen heimischen Laubwälder noch durch Pflanzungen. Diese jungen Laubbäume sollen zu Samenbäumen für die zukünftigen wilden Naturwälder heranwachsen. Die Fichte ist im Nationalpark Harz erst ab rund 750 Höhenmetern von Natur aus heimisch.

Von 2008 bis 2020 wurden im Nationalpark Harz rund 5,2 Millionen Laubbäume gepflanzt – vor allem Rotbuchen, aber auch Ebereschen, Moorbirken, Bergahorne, Feldahorne, Weiden, Roterlen und punktuell Sommerlinden. Diese Initialpflanzungen erfolgen in Abhängigkeit von der Höhenlage nur in der Naturentwicklungszone des Nationalparks. Sie nimmt aktuell noch rund 28 % der Schutzgebietsfläche ein. In den Hochlagen ab etwa 750 m, wo natürlicherweise die Fichte zu Hause ist, werden keine Laubholzpflanzungen durchgeführt – hier in der aktuell 70,1 % umfassenden Kernzone führt die Natur selbst und erfolgreich Regie.

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