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Datum: 06.04.2020

Gartenschläfer werden munter – auch im Harz

Naturschutz und Forschung starten - Spurensuche 2020. Machen Sie mit!

 

Wenn die Gartenschläfer in diesen Wochen ihren Winterschlaf beenden, stehen der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), die Justus-Liebig-Universität Gießen und die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung wieder bereit: Seit 2019 erforschen sie, warum die kleine Schlafmaus mit der typischen „Zorro-Maske“ vielerorts in Deutschland und Europa in dramatisch kurzer Zeit verschwunden ist. Ihr Ziel: Den Gartenschläfer als heimische Tierart in Deutschland vor dem Aussterben zu bewahren. Unterstützen können alle, die einen Gartenschläfer gesehen haben, indem sie ihren Hinweis auf www.gartenschlaefer.de eintragen. Gefördert wird das Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums.

Erste Geheimnisse konnten die Naturschützer*innen und Forscher*innen mit ihrer Spurensuche bereits lüften. Allein rund 1.500 Hinweise aus der Bevölkerung – davon 40 aus Niedersachsen – sind bereits eingegangen, die während des Winterschlafs der Tiere ausgewertet wurden. Die regionalen Unterschiede fielen besonders auf: „Im Vergleich zu dem Südwesten Deutschlands, aus dem sehr viele Hinweise kamen, erreichten uns aus Niedersachsen fast nur Meldungen aus dem Harz“, erklärt Andrea Krug, Projektkoordinatorin vom BUND Niedersachsen. Im Harz ist auch der Nationalpark Harz in das Projekt einbezogen.

„Und obwohl uns bekannt war, dass der Gartenschläfer im Harz vorkommt, ist die Anzahl der tatsächlichen Funde bislang deutlich geringer als im Südwesten Deutschlands. Es scheint, dass die Bestände in vielen Regionen schwächer sind, als wir gehofft hatten.“ Auch in diesem Jahr soll deshalb weiter geforscht und die „weißen Flecken“ auf der Verbreitungskarte geschlossen werden. Wer einen Gartenschläfer gesehen oder gehört hat, kann direkt mithelfen: Melden Sie Ihren Hinweis auf www.gartenschlaefer.de, gerne mit Foto oder Audioaufnahme. Denn nicht nur die Gesichtszeichnung mit den dunklen Ringen um die Augen ist beim Gartenschläfer unverkennbar, sondern auch seine Stimme – nachzuhören auf www.gartenschlaefer.de/geraeusche.

Obwohl der Gartenschläfer eine heimische Tierart ist, gibt es zu ihm und dem dramatischen Rückgang seiner Bestände noch viele offene Fragen: Auf welche Lebensräume ist er angewiesen? Gibt es Krankheiten, die ihm zusetzen? Wie steht es um das Nahrungsangebot? Und vieles mehr. „Wenn wir die Tierart vor dem Aussterben bewahren wollen, müssen wir Antworten finden und ein wirkungsvolles Schutzkonzept entwickeln und umsetzen“, so Krug. „Das ist ebenso Teil unserer Spurensuche.“

 

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