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Datum: 24.01.2020

Band 17 der Nationalpark-Schriftenreihe erschienen

„Heile Welt Nationalpark?" ist als Druckversion und Download erhältlich

Der 17. Band der Nationalpark-Schriftenreihe „Heile Welt Nationalpark?" ist druckfrisch für 5 Euro + Versand beim Nationalpark oder in den Nationalparkhäusern erhältlich, ebenso wie zahlreiche frühere Bände. Er steht auch – wem es digital genügt – als kostenloser PDF-Download auf der Nationalpark-Webseite zum Herunterladen zur Verfügung.

Nationalparke mit ihrer Prämisse „Natur Natur sein lassen“ sind besonders wirkungsvolle Instrumente des Naturschutzes. Dennoch stellen diese Gebiete keine „Käseglocken“ dar – auch sie sind von äußeren Einflüssen betroffen, wie z.B. Klimaveränderungen, atmosphärischen Stoffeinträgen, Einwandern von teilweise invasiven Arten inklusive pathogener Organismen. Besonders der Klimawandel ist inzwischen auch im Harz mit aller Deutlichkeit angekommen und äußert sich in einer geradezu dramatischen Waldentwicklung, die sich zunächst in den Wäldern des Nationalparks, seit dem Dürrejahr 2018 aber auch in allen Wirtschaftswälder im gesamten Mittelgebirge zeigt.

Im Nationalpark gelten dabei eigene gesetzliche Regelungen, aber das Schutzgebiet ist darüber hinaus in übergeordnete rechtliche Rahmenbedingungen eingebunden. Dies kann u.a. zu Zielkonflikten zwischen dem Zulassen der natürlichen Dynamik und dem Schutz nutzungsabhängiger Biotope oder Arten führen.

Der Mensch stellt die unterschiedlichsten Anforderungen an den Wald und damit auch an einen Waldnationalpark: Während lange Zeit ruhige Erholung in schöner Natur im Vordergrund stand, verstärkt sich der Wunsch nach Events und Spaß, zunehmender Individualverkehr verlärmt die Natur. Gleichzeitig besteht Dissens in der Frage, wie die Natur rechts und links der Wege aussehen sollte – wild wie ein Nationalpark oder aufgeräumt wie die Kulturlandschaft, an die sich die Menschen gewöhnt haben?

Die Tagung „Heile Welt Nationalpark?“ widmete sich im Tagungszentrum Kloster Drübeck 2018 diesen drei Themenfeldern. So analysiert die naturwissenschaftliche Forschung die Auswirkungen äußerer Einflüsse auf ausgewählte Biotope und Arten und zeigt die Grenzen der Schutzmöglichkeiten von Nationalparken auf. Ein zweiter Vortragsblock behandelte die rechtlichen Rahmenbedingungen und stellte an praktischen Beispielen die Frage, ob diese immer nur hilfreich sind oder auch problematisch sein können. Die etwas provokante Frage „Mensch und Nationalpark – ein Widerspruch in sich?“ stand hinter den Vorträgen des dritten Blocks.

Beiträge des Bandes im Überblick

1. Themenblock: Nationalparke als Käseglocken? Ergebnisse aus der naturwissenschaftlichen Forschung

  • KATHLEEN PREISSLER, VANESSA SCHULZ, SEBASTIAN STEINFARTZ, Leipzig: Das Bedrohungspotential von Amphibien-Chytridpilzen für die Charakterart Feuersalamander – Fokus Nationalpark Harz
  • OLE ANDERS, Sankt Andreasberg: Nationalparks – Eine Chance für den Luchs?
  • HERWIG ZANG, Goslar: Langzeitstudien an Kleinhöhlenbrütern im Harz
  • KATHRIN BAUMANN, Wernigerode: Neuartige Veränderungen der Vegetation und der Libellenfauna in den Mooren des Harzes ‒ Grenzen der Schutzmöglichkeiten eines Nationalparks
  • PETER MEYER, Göttingen: Natürliche Dynamik mitteleuropäischer Fichtenwälder unter dem Einfluss des Klimawandels am Beispiel der Waldforschungsfläche Bruchberg im Nationalpark Harz


2. Themenblock: Rechtliche Rahmenbedingungen für Nationalparke – Hilfe oder (zu) enges Korsett?

  • MANFRED GROSSMANN, Bad Langensalza: Nationalpark und Natura 2000 – ein Widerspruch? Umsetzung der Natura 2000-Erhaltungsziele im Nationalpark Hainich (Thüringen)
  • KATHRIN BAUMANN, Wernigerode & CAREN PERTL, Sankt Andreasberg: Auswirkungen der Naturdynamik auf den Erhaltungszustand von Fichtenwäldern (FFH-LRT 9410) und dort vorkommender wertgebender Arten der Vogelschutzrichtlinie im Nationalpark Harz
  • GUNTER KARSTE, Wernigerode: Zonierung in Nationalparken – zeitweise notwendig oder ein Dauerzustand zur Legitimation ständigen Tuns?


3. Themenblock: Mensch und Nationalpark – ein Widerspruch in sich?

  • JOSEF WANNINGER, Grafenau: Borkenkäfer am Lusen: eine Geschichte von Wald und Mensch
  • GERHARD TROMMER, Lehre: Über Klanglandschaft und Naturstille im Nationalpark Harz.

Tagungsmitschnitte

Einige der Vorträge der Tagung "Heile Welt Nationalpark?" sind auf dem YouTube-Kanal des Nationalparks Harz abrufbar.

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