Datum: 21.11.2019
Samstag for Future im Nationalpark Harz
Deutsche Bank und Gerhart-Hauptmann-Gymnasium Wernigerode pflanzen mit Partnerschule aus Vietnam 750 Samenbäume
Herbstzeit ist Pflanzzeit - auch im Nationalpark Harz. Bei ansprechendem Novemberwetter haben die Teilnehmer am Begegnungsprojekt des Gerhart-Hauptmann-Gymnasiums Wernigerode mit einer Partnerschule in Hoi An/Vietnam mit ihren Eltern und dem Team der Deutschen Bank Wernigerode im Gebiet des Nationalparks Harz am vergangenen Samstag junge Laubbäume gepflanzt. Hintergrund: Der Nationalpark Harz ist ein Entwicklungsnationalpark. Das bedeutet, in einigen Bereichen des Nationalparks bekommt die Natur aktuell noch Starthilfe für mehr Naturnähe. So werden beispielsweise dort, wo für die Rückkehr der eigentlich heimischen Laubwälder Samenbäume fehlen, noch junge Laubbäume gepflanzt.
Bericht der Teilnehmer
Der Nationalpark-Revierförster Martin Bollmann erklärte allen Teilnehmern auf unterhaltsame Weise, wie der Borkenkäfer das Aussehen der Wälder verändert hat und wie wir durch Neuanpflanzungen zur Waldentwicklung in Zeiten der Klimakrise beitragen können.
Und los ging es. Die für uns ungewohnte Arbeit machte Spaß und wir konnten Baum für Baum sehen, was wir geschafft hatten. In gemütlicher Runde nach dem Arbeitseinsatz teilte uns Herr Bollmann mit, dass wir zusammen insgesamt 750 Bäume – Rotbuchen, Erlen und Weiden – gepflanzt hatten.
Wie war es zu diesem Einsatz gekommen? Die Schüler des Gerhart-Hauptmann-Gymnasiums wollten die Reise nach Vietnam nachhaltig unternehmen und eine von vielen Aktivitäten war das Baumpflanzen im Nationalpark Harz. Die Deutsche Bank hat die erfolgreiche Umsetzung unseres gemeinnützigen Projektes gefördert und die Mitarbeiter der Wernigeröder Filiale haben sich darüber hinaus ehrenamtlich engagiert und im Rahmen eines Social Days ihr Engagement mit ihrer Teilnahme bewiesen.
Obwohl der eine oder andere am nächsten Tag ein Ziehen in den Muskeln verspürte, war das Feedback der beteiligten Schüler eindeutig: "Im nächsten Jahr sind wir wieder dabei", so die beiden verantwortlichen Lehrkräfte Cornelia Bunge und Andrea Lange des Gerhart-Hauptmann-Gymnasiums Wernigerode.
Das Team des Nationalparks Harz sagt herzlichen Dank für die tatkräftige Unterstützung.
Hintergrund: Pflanzungen im Nationalpark?
Weil heute oft Samenbäume für die ursprünglich heimischen Laubbäume fehlen, unterstützt der Nationalpark ihre Rückkehr in einigen Bereichen der Naturentwicklungszone durch Pflanzungen. Allein von 2008 bis 2018 wurden rund 4,3 Mio. Rotbuchen und weitere heimische Arten im Nationalpark gepflanzt. 2019 werden insgesamt 400.000 Stück werden.
Neben der Rotbuche werden in diesem Jahr auch vermehrt andere, schnellwachsende Laubbäume gepflanzt. Damit wird erreicht, dass die Borkenkäferflächen in den Randbereichen des Nationalparks Harz schneller grün werden und für die Schattenbaumart Buche ein Schutz gegen die extremen Verhältnisse von Freiflächen entsteht.
Die Initialpflanzungen erfolgen in Abhängigkeit von der Höhenlage nur in der Naturentwicklungszone. Sie nimmt aktuell noch rund 40% der Nationalparkfläche ein. In den Hochlagen ab etwa 750 m, wo natürlicherweise die Fichte zu Hause ist, werden keine Laubholzpflanzungen durchgeführt – hier in der Kernzone (rund 60%) führt die Natur selbst und erfolgreich Regie.
Wer jetzt aufmerksam durch die Nationalparkwälder geht, kann durch die intensive Laubfärbung erkennen, wo bereits überall kleine Buchen gepflanzt wurden. Die Pflanzungen haben die trockene und heiße Witterung insgesamt gut überstanden. Aufgrund der noch nicht tiefreichenden Wurzeln konnten sie von den einzelnen Regenschauern durchaus profitieren.