Einstellungen

Waldbrandgefahrenstufe
feuer

Datum: 08.01.2019

Tunesische Delegation zu Gast im Harz

Bündnis Bürgerinitiativen für Umwelt- und Naturschutz in Nordwest-Tunesien (BUNNT) besucht Biolandwirt Vollheyde in Vienenburg-Weddingen und den Nationalpark Harz

Hintergrund des Besuches der tunesischen Delegation mit Vertretern von Vereinen aus den Bereichen Naturschutz, Ökotourismus, Regionalentwicklung und Umweltbildung ist das durch das Auswärtige Amt geförderte Projekt „Bündnis Bürgerinitiativen für Umwelt- und Naturschutz in Nordwest-Tunesien" (BUNNT). Das Projekt bildet eine Plattform für die Bemühung der Tunesier ein Naturschutz-Netzwerk zu formieren, in dem sich etwa 100 verschiedene zivilgesellschaftliche Organisationen aus den Regierungsbezirken Jendouba, Beja, Siliana und El Kef zusammenschließen, um die „grüne Entwicklung" im Nordwesten Tunesiens voranzutreiben.

In jedem Gouvernorat sollen dabei Informations- und Aktionszentren entstehen, die als Anlaufstelle für Informationssuchende und als Koordinierungsstellen für die lokalen Vereine dienen sollen. Das bereits im Vorgängerprojekt JURIK II in Jendouba entstandene Informations- und Aktionszentrum (JIAC) wird seinen Aufgabenbereich ausdehnen und nun auch als Koordinierungsstelle für die Zentren in den Gouvernements Beja, Siliana und El Kef fungieren.

In Vienenburg-Weddingen wurde der Bioland-Hof Vollheyde besucht. 1984 übernahm Detlef Vollheyde mit seiner Frau den Betrieb von seinem Vater und führt ihn seitdem im Nebenerwerb. 1989 stellte er die Wirtschaftsweise auf organisch-biologischen Landbau um. Der Hof wirtschaftet seither nach den Richtlinien von Bioland, dem größten deutschen Anbauerverband. Detlef Vollheyde gab einen instruktiven Überblick seines Betriebs mit der Maschinenhalle und seinen vielfältigen Aktivitäten, insbesondere seinem Direktvertrieb von Kartoffeln und Gemüse. Für die Tunesier war dieser Besuch sehr interessant, denn der Norden von Tunesien ist ein grünes Land und galt schon zu römischen Zeiten als eine mediterrane Kornkammer. Bis heute spielt die Landwirtschaft eine zentrale Rolle in Tunesien, das zu Unrecht oft als „Wüstenland" gilt.

Im Besucherzentrum TorfHaus informieren sich die Delegierten aus den vier Regierungsbezirken darüber, wie die Zusammenarbeit von Behörden und zivilgesellschaftlichen Organisationen im Naturschutz funktionieren kann, wie Ehrenamtliche in die Arbeit eines Besucherzentrums erfolgreich eingebunden werden können und auch wie die Finanzierung funktioniert. Während es für die Vertreter Mouafek Ghoulem (Beja), Narjess Ben Amor (Siliana), Amor Belhedi (El Kef) und Majdi Calboussi (Tunisian Eco Tourism Network) der erste Besuch im Besucherzentrum Torfhaus ist, kennt Hayet Taboui die BUND-Einrichtung bereits aus vergangenen Projekten. „Im letzten Jahr haben Ehrenamtliche aus Jendouba hier Praktika gemacht, von denen unsere Arbeit im JIAC sehr profitiert hat", erzählt die tunesische Koordinatorin des BUNNT-Projektes „Jetzt geht es für uns darum, die Naturschutzarbeit auch interregional zu verbinden und als zivilgesellschaftliche Organisationen Ressourcen zu bündeln."

Die Zusammenarbeit zwischen Projektträger European Nature and Environment Academy e.V. (ENEA) in Kooperation mit dem BUND Niedersachsen und dem tunesischen Verein Sidi Bou Zitoun kann inzwischen auf eine langjährige Geschichte zurückblicken. „Motor für das BUNNT-Projekt sind die erfolgreiche Vernetzungsarbeit unseres Partners Sidi Bou Zitoun in der Region Jendouba und die dort in den vier Vorgängerprojekten aufgebauten Strukturen, wie das Besucherzentrum im Nationalpark El Feija oder das Jendouba-Informations- und Aktionszentrum", berichtet ENEA-Projektkoordinatorin Maren Ihnen.

Waldbrandgefahrenstufe
feuer