Datum: 28.06.2018
Brutvögel im Niedersächsischen Harz
Erfassungen ausgewählter Arten im EU-Vogelschutzgebiet V53 „Nationalpark Harz" 2015
Der länderübergreifende Nationalpark Harz ist einer der größten Waldnationalparke Deutschlands und zu 97 % bewaldet. Fast zwei Drittel der Nationalparkfläche liegen in Niedersachsen, gut ein Drittel in Sachsen-Anhalt. Das Schutzgebiet bietet durch seine Höhenunterschiede auf engem Raum eine Vielzahl an Lebensräumen. Besonders hervorzuheben sind die durch Kalamitäten (Borkenkäferbefall, Sturm) entstehenden Habitate auf großer Fläche, die durch hohe Anteile an stehendem und liegendem Totholz bzw. Pionierbaumarten geprägt sind.
Das EU-Vogelschutzgebiet V53 „Nationalpark Harz" ist fast deckungsgleich mit dem niedersächsischen Teil des Nationalparks. Die Lebensraumausstattung reicht von buchengeprägten Laubwäldern in der submontanen Stufe bis zu natürlichen Bergfichtenwäldern in den hochmontanen Bereichen.
Im Rahmen des landesweiten EU-Vogelschutzgebietsmonitorings wurden im Jahr 2015 erstmalig die für das EU-Vogelschutzgebiet V53 wertbestimmenden Brutvogelarten sowie weitere Rote-Liste-Arten auf der gesamten Fläche erfasst. Im Fokus der Untersuchung 2015 lagen die wertbestimmenden Arten des EU-Vogelschutzgebietes (Raufuß- und Sperlingskauz, Schwarzspecht, Schwarzstorch, Wanderfalke, Waldschnepfe und Auerhuhn) sowie Arten der Roten Liste.
Die Untersuchung ergab 60 Reviere des Sperlingskauzes, 82 des Raufußkauzes, 58 des Schwarzspechtes, 14 des Grauspechtes, sieben des Mittelspechts sowie 30 des Tannenhähers. Für Kleinspecht und Wendehals wurden keine Reviere nachgewiesen. Die wertbestimmenden Vogelarten (bis auf das Auerhuhn) befinden sich in einem günstigen Erhaltungszustand. Aufgrund der zukünftigen Gebietsentwicklung ist eine langfristige Stabilisierung dieses Zustandes zu erwarten.