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Datum: 20.04.2018

Geocacher unterstützen Nationalpark Harz mit Müllsammelaktion

CITO-Event startet zum 13. Mal an Walpurgis ab 11 Uhr am Nationalpark-Besucherzentrum TorfHaus

Wenn die Hexen tanzen, schlägt es 13 und die guten Geister schwärmen aus – so beginnt keine Gruselstory, sondern eine echte Erfolgsgeschichte zu Walpurgis. Bereits zum 13. Mal treffen sich am 30. April Geocacher aus ganz Deutschland im Harz. Dabei sammeln sie zur Abwechslung keine Caches, sondern den Müll anderer Leute. Damit wollen sie der Natur, in der sie ihr erlebnisreiches Hobby ausüben, etwas zurückgeben und Vorbild für andere sein. Mit einem „Cache-in-Trash-out"-Event unterstützt die Community seit acht Jahren den Nationalpark Harz bei der Bekämpfung eines wachsenden Müllproblems.

Die Welt ist ihr Spielfeld. Geocacher auf dem ganzen Globus verstecken Caches, übersetzt „geheime Lager", und vermerken ihre GPS-Koordinaten, damit andere Geocacher sie finden können. Allen Caches gemein ist der Gedanke, den Suchenden einen besonderen Ort zu zeigen. Auch im Nationalpark Harz warten zahlreiche Caches darauf, entdeckt zu werden. In einem sensiblen Schutzgebiet wie einem Nationalpark ist die Naturverträglichkeit der Caches und der damit zusammenhängenden Versteck- und Suchaktionen natürlich besonders wichtig. Deshalb arbeiten Geocaching-Akteure und der Nationalpark Harz seit vielen Jahren zusammen.

Eine dieser Kooperationen ist eine Umweltaktion zu Walpurgis, die jedes Jahr aufs Neue hunderte Geocacher in den Harz lockt und säckeweise Müll aus dem Wald holen lässt. Ins Leben gerufen wurde sie vom Hannoveraner Geocaching-Experten und Autor der deutschsprachigen Standardwerke über das Geocaching, Markus Gründel.

„Wer einmal müllsammelnd durch den Wald gegangen ist, achtet danach viel stärker darauf, keinen Müll in der Landschaft zu hinterlassen. Dieses Bewusstsein und die Achtsamkeit für die Natur wollen wir stärken", erläutert Gründel den Hintergrund der Aktion. Mit einem Augenzwinkern ergänzt er: „Und Spaß macht es natürlich auch".

Unter dem Motto „Das große Aufräumen" startet das 13. Geochacher-Walpurgis-Event am 30. April 2018 im Nationalpark Harz. Die Initiatoren von cacherban.de haben gemeinsam mit den Nationalpark-Rangern insgesamt zehn verschiedene Touren ausgearbeitet, um einen möglichst großen Bereich des Naturschutzgebietes vom Müll des letzten Jahres zu befreien. An neun Müllsammelpunkten nehmen Revierförster und Ranger die vollen Säcke entgegen.

International werden solche Aktionen von den Geocachern CITO-Aktionen genannt – „Cache in, trash out" oder sinngemäß auf Deutsch: Wer einen Cache in die Natur einbringt, soll als Ausgleich auch Müll wieder herausbringen. Konkret geht es darum, der freien Natur, die die Grundlage des Geocachens ist, etwas zurückzugeben – deshalb wird mit vereinten Kräften Zivilisationsmüll gesammelt.

Die Aktion startet ab 11 Uhr am Nationalpark-Besucherzentrum TorfHaus. Dort erhalten Teilnehmende das Arbeitsmaterial und eine kleine Überraschung. Um 18 Uhr findet der Event mit einem gemeinsamen Essen in der Bavaria Alm seinen Ausklang. Eine Verlosung und die Vorstellung der diesjährigen limitierten Coin-Edition runden den Abend ab. Für Stempeljäger gibt es zudem den ganzen Tag eine Sonder-Stempelstelle der Harzer Wandernadel am Nationalpark-Besucherzentrum TorfHaus.

Hintergrundinfos

Geocaching

Geocaching ist ein weltumspannendes und immer beliebter werdendes Spiel, bei dem es darum geht, per GPS-Koordinaten Orte zu finden, an denen andere sogenannte Caches versteckt haben.
Ein Cache, übersetzt „geheimes Lager", besteht traditionell aus einem wasserfesten Behältnis mit mindestens einem Logbuch. Je nach Größe sind auch Stift und verschiedene Gegenstände zum Tauschen enthalten. Die GPS-Daten des Caches sind in einer Internet-Datenbank gelistet. Dort vermerkt man auch erfolgreiche Funde.

Besondere Regeln in Naturschutzgebieten

Speziell in Naturschutzgebieten und Nationalparken ist es nur erlaubt, Caches unmittelbar an Wegen zu verstecken, denn auch für Geocacher gelten Regeln wie das Wege-Gebot. Zudem ist es natürlich tabu, Geocaches in Spechthöhlen, an Horstplätze seltener Brutvögel oder in Moore zu legen. Auch Baumhöhlen, tiefere Felsspalten oder gar Steinbrüche, Höhlen und Stollen sind keine geeigneten Cachestandorte, denn eine Vielzahl gefährdeter und seltener Tierarten nutzen diese Habitate zeitweise als Nistplätze, Tagesverstecke oder Winterquartiere.

Aus Achtung und Respekt vor der Natur sollten Geocaches möglichst nicht in abgelegenen und störungsarmen Räumen installiert werden, selbst wenn dem aus rechtlicher Sicht nichts entgegensteht. In einer touristisch so gut erschlossenen und viel besuchten Region wie dem Harz sind ausreichend große Rückzugsräume für viele Tierarten ein seltenes, wertvolles und unverzichtbares Gut, welches es zu bewahren gilt.

Primäres Ziel von Caches im Nationalpark sollte die Vorstellung von schönen oder besonderen Orten sein, im Idealfall verbunden mit interessanten Informationen zur umgebenden Natur. Die Störung der Natur sollte wie bei anderen Sportarten auch hier auf ein Minimum reduziert werden.

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