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Datum: 13.03.2018

Neue Kästen zum Nachweis von Haselmäusen im Nationalpark Harz

Gute Zusammenarbeit zwischen der Lebenshilfe Wernigerode gGmbH und dem Nationalpark Harz

Die Zusammenarbeit zwischen der Lebenshilfe Wernigerode gGmbH und dem Nationalpark Harz in Sachen Naturschutz hat eine langjährige Tradition. Neben dem Bau einer Wasserstation am Natur-Erlebniszentrum HohneHof wurden zum Beispiel auch Nistkästen für die seltenen Wasseramseln gebaut.

Für das neue Haselmaus-Projekt wurden über Winter im Berufsbildungsbereich der Lebenshilfe Wernigerode ganz besondere „Nistkästen“ angefertigt. Diese Kästen dienen nicht, wie man auf den ersten Blick annehmen könnte, als Vogelbrutkästen, sondern werden aufgrund der speziellen Maße gern von Kleinsäugern wie der Haselmaus als Wohnhöhle angenommen. Durch das Anbringen und die Kontrolle der Spezialkästen kann man feststellen, ob es im Umfeld noch die vom Aussterben bedrohten und europaweit streng geschützten Haselmäuse gibt.

Haselmäuse sind eigentlich gar keine richtigen Mäuse, sondern Nagetiere aus der Familie der Schläfer. Schläfer deshalb, weil sie von Ende Oktober bis April in geeigneten Verstecken den Winter „verschlafen“, also Winterschlaf halten. Die Artengruppe der Schläfer unterscheidet sich von den richtigen Mäusen nicht nur durch ihre Lebensweise, sondern auch äußerlich durch den buschigen Schwanz. Zu den nächsten Verwandten der Haselmaus zählen die ebenfalls streng geschützten und im Harz vorkommenden Siebenschläfer und Gartenschläfer.

Als dämmerungs- und nachtaktive Tiere bewohnen Haselmäuse bevorzugt unterholzreiche Laub- und Mischwälder. In den höheren Lagen des Nationalparks werden aber auch strukturreiche Fichtenwälder besiedelt. Wie schon ihr Name verrät, halten sie sich gern in Bereichen auf, wo es viele Haselsträucher gibt, denn Haselnüsse zählen im Herbst zu ihrer Lieblingsspeise. In Sachsen-Anhalt ist die Haselmaus vor allem im Süden und Südwesten des Landes, also auch im gesamten Harz, verbreitet. Aufgrund der zurückgezogenen Lebensweise ist es aber schwierig, den genauen Tierbestand zu erfassen. Der Nachweis ist aber notwendig, da die Europäische Union in bestimmten Abständen die Bestandsentwicklung der Haselmäuse in den Mitgliedsstaaten, also auch in Deutschland, abfragt. Stellt man fest, dass die Bestände in bestimmten Gebieten rückläufig sind, müssen verstärkt Schutzmaßnahmen eingeleitet werden.

Das Projekt, das über drei Jahre laufen soll, dient der Wissenserweiterung über die Verbreitung der Haselmäuse auf dem Gebiet des Nationalparks. Wer sich an der Suche nach Haselmäusen außerhalb des Nationalparks beteiligen möchte, kann sich im Internet unter www.nussjagd.de informieren.    

 

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