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Datum: 16.01.2017

Sturmtief Egon und das Loipenspuren unter erschwerten Bedingungen

Wetterbedingungen der letzten Tage sind große Herausforderung für Fahrer

Lange haben Skifreunde und Touristen auf den Wintereinbruch im Harz gewartet. Endlich ist er da und lädt zu romantischen Spaziergängen, Rodel- und Abfahrtvergnügen oder sportlicher Aktivität in der Loipe ein. Doch besonders die Loipen stellen – insbesondere bei den Wetterbedingungen der letzten Tage – eine Herausforderung für die Pistenbully-Fahrer dar. Wir möchten mit Ihnen einen Blick hinter die Kulissen werfen.

Für den Nationalpark Harz werden für Niedersachsen und Sachsen-Anhalt jeweils 2 Pistenbullies bereitgestellt. Die Fahrer starten teilweise am späten Abend ihren Dienst und versuchen auch unter schwierigen Wetterbedingungen, nachts die Loipen herzustellen.

Schneeverwehungen und anhaltende Schneefälle stellen in der Nacht für den Fahrer erschwerte Bedingungen dar. Die Sicht ist eingeschränkt, der Schnee reflektiert in den Scheinwerfern, die Schneeverwehungen am Wegesrand lassen die Ketten der Maschine versinken und die Maschine läuft auf Hochtouren. Hier ist Fingerspitzengefühl, Mut und Erfahrung erforderlich, damit der schwere Pistenbully nicht von den Wegen abkommt.

Ist Schneebruch zu erwarten, müssen die Fahrer zu zweit los, um sich beim Freischneiden der Wege zu unterstützen und der Sicherheit gerecht werden zu können. Gegen 2 bis 3 Uhr morgens verlassen die ersten Fahrer den Wald. Per SMS geben sie Meldung an ihren Kollegen, die dann die nächste Runde starten. Wie lange ein Pistenbully unterwegs ist, lässt sich im Vorfeld nicht sagen, weil Streckenabschnitte teilweise doppelt gefahren werden müssen. Bei hohen Neuschneelagen reicht der Kraftstoff unter Umständen nicht für eine ganze Tour, sodass zwischenzeitig getankt werden muss.

Das Spuren der Loipen soll gegen 9 Uhr beendet sein, um Kollisionen zwischen Wintertouristen und den schweren Maschinen zu vermeiden. Aber ganz gleich wann die Maschinen starten, es können nicht alle Loipen zu gleicher Zeit gespurt werden. Würden die Maschinen mit dem ersten Tageslicht starten, um die Witterung der Nacht abzuwarten, wären die letzten Loipen bis zum Einbruch der Dunkelheit nicht gespurt und der Frust der Touristen und Sportler wäre noch größer. Unabhängig davon wäre die Gefährdung einer Kollision zwischen Skiläufer, winterlichem Mountainbiker oder Wanderer zu hoch, denn die schweren Maschinen können nicht ausweichen oder Skiläufer wie ein Auto überholen – der Arbeitsfortschritt wäre noch geringer.

Während Sturmtief Egon über Deutschland tobte und der eine oder andere seinen wohlverdienten Feierabend unter der warmen Decke genießen konnte, waren unsere Pistenbully-Fahrer unterwegs! „Schnee und Wind waren so stark, dass die gespurte Loipe schon nach kurzer Zeit nicht mehr zu sehen war – das frustriert auch uns", so einer der Fahrer. „Und dabei sind wir in der Sturmlage sogar ein erhöhtes Sicherheitsrisiko eingegangen, um den Skifahrern ihren Freizeitspaß zu ermöglichen."

Auch wenn es für die Harzbesucher an solchen Tagen nicht zufriedenstellend ist: Sturmwetterlagen lassen das Spuren einer „Premiumloipe" nicht zu. Unsere Pistenbully-Fahrer geben ihr Bestes – auch wenn die Arbeit vor den Augen der Touristen nicht durchzuführen und zu sehen ist.

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