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Datum: 18.07.2016

15 Jahre „Fahrtziel Natur“

Nationalpark Harz von Anfang an dabei – Klimaschutz durch Verkehrsverlagerung

„Fahrtziel Natur“ ist ein Gemeinschaftsprojekt, das sich für Klimaschutz durch Verkehrsverlagerung engagiert. Nationalparke, Naturparke und Biosphärenreservate in Deutschland, der Schweiz und Österreich sind mit attraktiven Angeboten zur Mobilität vor Ort dabei. Es wurde vor 15 Jahren gegründet – dieser Anlass wurde jüngst im berühmten „Kaiserbahnhof“ in Potsdam gebührend gefeiert.

„Fahrtziel Natur“ - Wie ging es los?

Am 25. April 2001 hatten sich die großen Umweltverbände Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND), Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU), Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) und die Deutsche Bahn (DB) zur Kooperation „Fahrtziel Natur“ zusammengeschlossen. Starthilfe gab damals auch noch der WWF. Zum Start einte alle Träger das Ziel, Nationalparke, Naturparke und Biosphärenreservate in Deutschland als attraktive Reiseziele bekannt zu machen. Weiterhin wollten sie dazu beitragen, das Naturerbe und die Biodiversität in Deutschland durch die aktive Förderung des nachhaltigen Tourismus langfristig zu sichern.

Die ersten Beteiligten waren die Nationalparke im Wattenmeer, Harz und Jasmund, die Biosphärenreservate Südost-Rügen und Schorfheide-Chorin sowie der Naturpark Uckermärkische Seen. Fast jährlich kamen dann weitere Schutzgebiete hinzu: Heute können 28 Naturparadiese in Deutschland, der Schweiz (seit 2007) und Österreich (seit 2011) in 22 „Fahrtziel Natur“-Gebieten erkundet werden. Damit die sensiblen Naturlandschaften umweltschonend entdeckt werden können, informiert Fahrtziel Natur über die Reisemöglichkeiten mit der Deutschen Bahn sowie über Mobilitätsangebote vor Ort und bietet somit eine nachhaltige Reisekette von Tür zu Tür.

Öffentlichkeitsarbeit, Projektförderung und Umweltbildung

In den ersten Jahren lag das Hauptaugenmerk der Partner neben der Ausweitung der kooperierenden Gebiete auf der Öffentlichkeitsarbeit. Plakate, Broschüren sowie der Internetauftritt www.fahrtziel-natur.de bilden die Basis. Hinzu kamen Pressereisen in die Schutzgebiete sowie Auftritte auf Messen und Veranstaltungen. Über Newsletter, Medienkooperationen oder Hörfunkbeiträge wird die Kooperation einer breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht. Auch die inhaltliche Arbeit zu den Themen Mobilität, Tourismus und Naturschutz war allen Partnern von Beginn an wichtig.

Von 2002 bis 2008 förderte „Fahrtziel Natur“ 27 ausgewählte Projekte in den Schutzgebieten, um nachhaltige Mobilität vor Ort zu unterstützen. Auch mit Fachveranstaltungen zu „Aktivurlaub in Großschutzgebieten“ oder „Naturtourismus im Wandel“ setzt Fahrtziel Natur wichtige Akzente.

2007 kam mit dem Schweizer Nationalpark ein erster internationaler Partner hinzu. Die inhaltliche Ausrichtung von „Fahrtziel Natur“ wird 2008 neu definiert: qualitative statt quantitative Weiterentwicklung und das Engagement der Schutzgebiete deutlich verstärken – so lautete die Marschroute für die folgenden Jahre.

 

Der Fahrtziel Natur-Award

2008 wurde der „Fahrtziel Natur-Award“ ins Leben in gerufen – ein Preis, um Projekte auszuzeichnen, die touristische Angebote und nachhaltige Mobilitätslösungen auf eine besonders kundenfreundliche Weise miteinander verbinden. Im September 2009 wurde der Fahrtziel Natur-Award erstmals auf der Messe „TourNatur“ in Düsseldorf verliehen. Mit dem Gewinn – einem von Umweltverbänden und Deutscher Bahn zur Verfügung gestellten Kommunikationspaket im Wert von 25.000 Euro – wird das Siegerprojekt beworben.

Große Resonanz fanden die jeweiligen Gewinnerprojekte: 2009 zuerst das Bayerwaldticket mit den Igelbussen, 2010 die Bad Hindelang PLUS/Allgäu Walser Card, 2012 der Urlauberbus am Wattenmeer, 2014 die KONUS-Gästekarte im Schwarzwald und 2016 das Gästeservice Umwelt-Ticket GUTi des Bayerischen Walds. Auch der Nationalpark Harz wurde gemeinsam mit der Harz AG 2012 im Rahmen des Awards ausgezeichnet – für das Harzer Urlaubs-Ticket (HATIX), das seit 2010 allen Übernachtungsgästen im Landkreis Harz die kostenlose Nutzung des ÖPNV ermöglicht.

Das Konzept von „Fahrtziel Natur“ wird beständig weiterentwickelt: Ende 2009 bot Ameropa als erster Reiseveranstalter im deutschen Tourismus die Bahnreisen für Fahrtziel Natur-Angebote ohne Mehrkosten für den Kunden mit 100 % Ökostrom an. 2010 wurde von Outdooractive für Fahrtziel Natur das erste Wanderportal entwickelt, in dem alle Ausgangspunkte der Wanderungen mit den aktuellen Fahrplandaten der DB-Reiseauskunft verbunden sind. Zudem wurde der gesamte Internetauftritt www.fahrtziel-natur.de überarbeitet.

 

Fahrtziel Natur-Gebiete – Innovationsführer im nachhaltigen Tourismus

Nicht nur kontinuierlich verbesserte Mobilitätsangebote zeichnen viele „Fahrtziel Natur“-Gebiete aus; sie entwickeln sich sukzessive zu Innovationsführern im nachhaltigen Tourismus. „Fahrtziel Natur“ berät die Akteure in den bestehenden „Fahrtziel Natur“-Gebieten und erhöht gleichzeitig die Bedingungen für die Neuaufnahme in die Kooperation. Wissenstransfer über das Netzwerk hinaus war Ziel des 2013 veranstalteten Fachkongresses „Nachhaltige Mobilität im Tourismus“ in Bad Wildbad mit über 120 Experten aus Tourismus, Verkehr und Umwelt aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Im Mittelpunkt stand der Erfahrungsaustausch zu den Mobilitätskonzepten der einzelnen Gebiete. Bereits 2014 war die Zahl der Gebiete mit Angeboten zur kostenlosen Mobilität auf Gästekarte so hoch, dass eine übergreifende Kommunikation startete.

„Fahrtziel Natur“ nutzt alle Möglichkeiten, um diese attraktiven Angebote bei Urlaubsgästen bekannt zu machen. Im selben Jahr wird Fahrtziel Natur mit dem Mobilitätspreis des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ) als Internationales Best Practice-Projekt ausgezeichnet. Damit wurde der engagierte Einsatz aller Partner für eine Mobilitätswende im Tourismus- und Freizeitverkehr gewürdigt. Weitere Anerkennung erfuhr die Kooperation 2013 und 2015 durch die Auszeichnung als „Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt“.

2016 wurde die Marke „Fahrtziel Natur“ in die Schweiz übertragen. „Fahrtziel Natur“ in Graubünden setzt sich, wie das deutsche Vorbild, für nachhaltigen Naturtourismus und umweltfreundliche Mobilität in sensiblen Naturräumen ein. Dort engagieren sich das Netzwerk Schweizer Pärke, der Verkehrsclub der Schweiz, der Bündner Vogelschutz, die Rhätische Bahn und PostAuto Graubünden. Gemeinsames Ziel ist es, den Besucherverkehr in den Bündner Pärken noch stärker auf die öffentlichen Mobilitätsangebote zu verlagern.

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